Akute Brandgefahr in zwölf Bezirken

Wegen der anhaltenden Trockenheit herrscht in zwölf Bezirken große Waldbrandgefahr. Am Montag gab es bereits einen Brand entlang eines Waldrandes in Droß (Bezirk Krems). Bis Mitte der Woche dürfte sich die Situation weiter verschärfen.

Die geringen Niederschläge und hohen Windgeschwindigkeiten in den vergangenen Wochen spitzten die Situation in Niederösterreich zu. Aktuell herrscht in den Bezirken Amstetten, Baden, Bruck an der Leitha, Hollabrunn, Horn, Krems, Melk, Mistelbach, Mödling, Scheibbs, Neunkirchen und Wiener Neustadt akute Brandgefahr.

Nach Einschätzung der Feuerwehr dürfte bis Mitte der Woche in ganz Niederösterreich große Waldbrandgefahr herrschen. Heuer gab es bereits 114 Wald- und Wiesenbrände in Niederösterreich. Das sind um 80 Prozent mehr als im Vorjahr - mehr dazu in Bereits doppelt so viele Waldbrände (noe.ORF.at; 4.4.2017).

Waldbrand Dross

BFK Krems / Manfred Wimmer

Am Montag gab es einen Waldbrand in Droß (Bezirk Krems)

Harald Vacik von der Universität für Bodenkultur spricht von immer länger andauernden Trockenperioden. Waldbrände könnten während des ganzen Jahres und nicht nur im Sommer auftreten. „Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass sich jedes Waldbrandjahr anders verhält als das zuvor“, sagt der Experte, „was man mit Sicherheit sagen kann ist, dass die Unvorhersehbarkeit des Auftretens von Waldbränden in den letzten Jahren sehr stark zunimmt.“

Menschen verursachen 85 Prozent der Waldbrände

15 Prozent der Waldbrände werden durch natürliche Einflüsse wie Blitzschläge verursacht. Der Großteil der Waldbrände (85 Prozent) wird hingegen durch menschliche Unachtsamkeit verursacht. Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich sagt: „Man achtet nicht darauf. Man wirft die Zigarette aus dem Auto hinaus an den Straßenrand und auch an den Waldrand. Wenn man spazieren geht, sollte man das unterlassen. Offenes Feuer sollte man in jedem Fall unterlassen.“

Waldbrand Dross

BFK Krems / Manfred Wimmer

Laut Resperger sollte man außerdem nicht mit dem Auto auf Wiesen stehen bleiben. „Der heiße Katalysator kann eine Wiese entzünden, ein kleines Feuer kann zu einer großen Katastrophe werden“, so der Feuerwehrsprecher. Die Waldbrandgefahr sei akut und die Langzeit-Prognosen würden darauf hindeuten, dass sich daran auch nicht so schnell etwas ändern werde.

Waldboden trocknet bis zu 40 Zentimeter tief aus

„Die Menschen glauben, wenn es kurz regnet, sind die Böden nass und es kann nichts passieren. Aber man darf nicht vergessen, dass der Waldboden bis zu 20, 30 oder 40 Zentimeter tief austrocknet. Da hilft ein kurzer Platzregen gar nichts“, erklärt Resperger. Bei den am Wochenende stattfindenden Sonnwendfeiern empfiehlt die Feuerwehr, auf Feuerwerke zu verzichten.