NÖGKK: „bestes Ergebnis der letzten 20 Jahre"

Die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse (NÖGKK) hat 2016 nach eigenen Angaben „das beste Ergebnis der letzten 20 Jahre“ erzielt. Sie schloss das Geschäftsjahr mit einem Jahresüberschuss von 62,5 Millionen Euro ab.

Der Jahresüberschuss sei trotz Kostensteigerungen bei ärztlicher Hilfe, Medikamenten und Spitalsbehandlung gelungen, heißt es. Gleichzeitig habe man die Leistungen und das Service für die Versicherten ausgebaut. Die NÖGKK habe sich in den vergangenen fünf Jahren vom „schlechten Mittelfeld unter den Sozialversicherungsträgern zur Top-Kasse in Österreich entwickelt“, sagte Generaldirektor Jan Pazourek bei einer Pressekonferenz am Freitag. Für 2017 wird ein Jahresüberschuss von 15,9 Millionen Euro erwartet.

Die positive Bilanz hängt vor allem mit der allgemeinen wirtschaftlichen Lage zusammen, die sich in Niederösterreich verbesserte. Davon profitieren die Kassen. Weil die Zahl der Beschäftigten steigt, steigen auch die Beitragseinnahmen der NÖGKK. Darüber hinaus stiegen die Kosten für Medikamente zwar, allerdings nur gering um etwa zwei Prozent. Das ist vor allem auf den verstärkten Einsatz von Generika zurückzuführen, die immer öfter verschrieben werden, heißt es.

Investitionen in die Gesundheitsvorsorge geplant

Der erwirtschaftete Überschuss von 62,5 Millionen Euro ist allerdings schon wieder verplant. Investiert werden soll das Geld vor allem in die Gesundheitsvorsorge bei Kindern und Jugendlichen und bei psychischen Erkrankungen. „Wir glauben, dass wir da einerseits den größten Aufholbedarf haben, andererseits auch reagieren müssen auf die epidemiologischen Herausforderungen der Zeit“, sagte Pazourek am Freitag. Heutzutage würden Infektionskrankheiten und Unfälle nämlich eine eher untergeordnete Rolle spielen. Chronische Erkrankungen, vor allem psychische Erkrankungen, würden in den Vordergrund rücken. Mit durchschnittlich zehn Euro pro Kopf für Gesundheitsförderung und Prävention liege die NÖGKK auf Platz eins unter den Gebietskrankenkassen, sagte Pazourek.

PK NÖGKK

ORF / Stangel

Die ärztliche Versorgung in Niederösterreich sei grundsätzlich sehr gut, wird betont. Mehr als 1.700 Ärzte haben Kassenverträge, aktuell werden für neun Praxen in Niederösterreich Bewerber gesucht. Erweitert werde das Angebot an Gruppenpraxen. Die Zahl dieser sei im Vorjahr um 22 Prozent auf fast 100 gestiegen. Außerdem habe man nun Verträge mit insgesamt 105 Hebammen, da man mit weiter steigenden Zahlen bei den Geburten rechne und Kontrollen durch Hebammen nun auch im Mutter-Kind-Pass vorgeschrieben seien. In Sachen Primärversorgungszentren sei man mit der Ärztekammer im Gespräch, um Modellversuche einzurichten, sagte der Generaldirektor. 2018 soll es bis zu vier Modellversuche geben, das Ziel bis 2021 seien 14 (von österreichweit 75).

Spitäler als größter Ausgabenbereich

Das Gesamtbudget 2016 betrug 2,3 Milliarden Euro. Die größten Ausgabenbereiche waren die Spitäler mit 580 Millionen (plus 2,9 Prozent), ärztliche Hilfe und gleichgestellte Leistungen mit 552 Millionen (plus 3,9 Prozent) sowie Medikamente mit 490 Millionen Euro (plus 2,1 Prozent). Die Ausgaben für Krankengeld sanken 2016 um 2,4 Prozent auf 115 Millionen Euro. Durchschnittlich dauerte ein Krankenstand 12,4 Tage, zwei Drittel der Krankenstände waren maximal sieben Tage lang. Die Aufwendungen für Leistungen rund um die Mutterschaft - u.a. Hebammenbetreuung - stiegen um 5,9 Prozent auf 79,7 Millionen Euro. 97,9 Prozent der Ausgaben gingen in Leistungen für die Versicherten, die Verwaltungskosten lagen bei 2,1 Prozent.

Die Beitragseinnahmen betrugen 1,9 Milliarden Euro. 926.000 Personen und damit 2,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor waren beitragspflichtig bei der NÖGKK versichert, 308.000 Angehörige (plus 0,7 Prozent) waren gratis mitversichert.

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