NÖGUS will Top-Medizin sichern

Seit 20 Jahren leistet der NÖ Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) strategische Arbeit im niederösterreichischen Gesundheitswesen mit dem Ziel, allen Menschen im Bundesland auch in Zukunft Zugang zur Top-Medizin zu sichern.

Das Jahresbudget des NÖGUS liegt seit 2015 bei über zwei Milliarden Euro, für 2018 sind nach Angaben von Finanzlandesrat und NÖGUS-Vorsitzendem Ludwig Schleritzko (ÖVP) bereits 2,4 Milliarden veranschlagt.

Spitalsambulanzen sollen entlastet werden

Um die langfristige Finanzierung sicherzustellen, sei eine Entlastung der Spitäler notwendig. „In den letzten Jahren haben sich die Patientenzahlen in den Ambulanzen verdoppelt. Dabei könnten rund zwei Drittel der Patienten vom Haus- und Facharzt oftmals rascher und wohnortnäher versorgt werden“, erklärte Schleritzko in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Das sei darauf zurückzuführen, dass Patienten oftmals nicht wüssten, wohin sie sich mit ihrem gesundheitlichen Problem wenden können, andererseits aber auch auf die teils unzureichende Versorgung durch Haus- und Fachärzte.

Im Rahmen der österreichweit geplanten Gesundheitszentren sollen bis 2021 in Niederösterreich 14 aufgebaut werden. Das Land sei zu einer freiwilligen Ko-Finanzierung bereit, wenn dadurch die Kliniken entlastet würden und es zu einer Stärkung der kassenärztlichen Versorgung komme, sagte Schleritzko. Er sprach sich weiters für ein bundesweites, unabhängiges Qualitätssicherungssystem aus.

Verwiesen wurde auf die vom NÖGUS installierte telefonische Gesundheitsberatung unter der Telefonnummer 1450. Nach Angaben von Schleritzko wurden seit April bereits 4.000 Menschen telefonisch beraten, „und in mehr als 60 Prozent der Fälle genügte ein Verweis an den niedergelassenen Arzt.“ Er sah die Sozialversicherung gefordert, Kassenärzte durch zeitgemäße Honorarkataloge und attraktive Arbeitsbedingungen, besonders im ländlichen Raum, zu gewinnen.

Präventionsmaßnahmen werden verstärkt

Große Bedeutung habe die Prävention, wie sie die Initiative „Tut gut!“ anbiete. „Jeder Euro, den wir heute in Gesundheitsvorsorge investieren, spart uns in Zukunft rund vier Euro an Ausgaben für die Reparaturmedizin“, sagte Schleritzko.

Der NÖGUS war 1997 für die Abwicklung der leistungsorientierten Spitalsfinanzierung gegründet worden. Ab 2003 erfolgte die Übernahme der Krankenhäuser durch das Land. Heute verantwortet die Einrichtung die Planung, Steuerung, Qualitätssicherung und Finanzierung des Gesundheitssystems in Niederösterreich.

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