Schloss Hollenburg zeigt Spaß am Radfahren

Im Schloss Hollenburg bei Krems befasst sich eine Ausstellung mit dem Fahrrad. Unter dem Titel „Bicycles“ werden ab heute Fotografien und Filmausschnitte gezeigt, die die Geschichte des Fahrrads sowie den Spaß daran dokumentieren.

„Why do we fall in love with Bicycles?“ lautet die zentrale Frage der Schau. Einer Aussendung zufolge erzählen die historischen Fotografien und Exponate „leidenschaftliche Geschichten von beglückenden und ganz persönlichen Momenten mit dem Fahrrad“.

Als „Herzstück“ der Ausstellung auf 600 Quadratmetern Fläche wird das internationale Archiv der Sammlung Palmeri genannt. Die fotografische Sammlung umfasst Studio-, Privat- und Pressefotos und reicht von fotografischen Arbeiten aus den 1870er-Jahren bis in die Gegenwart. Außerdem sind skurrile Exponate und etwa hundert außergewöhnliche Fahrräder zu sehen.

Von Elvis Presleys Fahrrad bis Qualtingers Lenker

Leihgaben ergänzen die Präsentation, darunter „Highlights“ wie Helmut Qualtingers Lenker, ein Fahrrad von Elvis Presley aus dem Jahr 1948, Thomas Bernhards Steyr-Waffenrad und ein Rad von Rennfahrer-Legende Hugo Koblet. Etwa das erste und vermutlich einzige erhaltene „Rad-Navi“ der Welt aus dem Jahr 1896 gibt Einblicke in die wenig bekannten Radfahrerlebnisse von anno dazumal. Die ausgestellten Fahrräder spannen den zeitlichen Bogen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart - von Veloziped bis BMX.

Ausstellungshinweis

„Bicycles“, von 15. Juli bis 17. September, Schloss Hollenburg, Donnerstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr

Die von „Weltbuero/Verein zur Förderung und Bewahrung von Kulturgütern“ im Schloss Hollenburg organisierte Sommerausstellung ist das Pilotprojekt für eine im In- und Ausland geplante Wanderausstellung. Unterstützend zur Seite standen dem Veranstalter der Radhistoriker Michael Zappe, Verkehrsstratege Florian Lorenz und Mitglieder des ehemaligen Radlager-Teams. „Bicycles“ unternehme den Versuch, ein emotionales Panorama der Vorzüge und Freuden des Radfahrens zu kreieren und damit einen kleinen Anstoß für eine erfreuliche Mobilität in der Zukunft zu geben, hieß es in der Aussendung.

„Rad-Navi“ als Ausstellungsstück

Das „Rad-Navi“ selbst stammt aus dem Besitz von Zappe, der es in den 1980er-Jahren in einem Foto-Antiquariat erstand. „Das Teil wurde von einer Firma gebaut, die auf Morse-Apparate spezialisiert war“, erzählt der 56-jährige Wiener Sammler. Die Technik des Smartphone großen Zubehörs: Über eine Spindel am Vorderrad überträgt sich die Vorwärtsbewegung auf ein Zahnrad, das eine in der Blechbox aufgerollte detaillierte Karte analog zur Geschwindigkeit vorwärts spult. Es wurden verschiedene Kartensätze angeboten. Beim Ausstellungsstück ist es eine Teilstrecke der 500 Kilometer langen Route Wien-Triest. Damals war Triest, heute Italien, wichtiger Hafen der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn.

Schloss Hollenburg

Sammlung Palmeri

Schloss Hollenburg bei Krems

Schloss Hollenburg ist im Privatbesitz der Familie von Geymüller. Seit Jahrzehnten finden Kunstausstellungen und Konzerte im kleinen Kreis statt. Anlässlich des 200. Geburtstags des Fahrrades öffne das Schloss nun erstmals seine Türen für eine breitere Öffentlichkeit.

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