EasyJet: Ofner sieht „positive Entwicklung“

In Schwechat sieht man es als „positive Entwicklung“, dass die britische Billigfluglinie easyJet eine EU-Lizenz beantragen will. Gegenüber noe.ORF.at erklärt Vorstand Günther Ofner, welche Folgen daraus für den Flughafen entstehen könnten.

Die Fluglinie bereitet sich auf den „Brexit“ vor und hat in Österreich ein europäisches Luftverkehrsbetreiberzeugnis beantragt. Damit will die Airline nach dem geplanten EU-Austritt der Briten weiterhin über eine EU-Lizenz verfügen.

Nach Lizenzverteilung könne eine neue Fluggesellschaft, easyJet Europe, mit Sitz in Wien gegründet werden, hieß es am Freitag - mehr dazu in news.ORF.at. Auf den Flugstandort Schwechat habe diese Entscheidung konkrete Auswirkungen, sagte Flughafen-Vorstand Günther Ofner im Gespräch mit noe.ORF.at.

Günther Ofner Flughafen Vorstand

APA/Helmut Fohringer

Günther Ofner

noe.ORF.at: Was bedeutet die Entscheidung für den Flughafen in Schwechat?

Günther Ofner: Das ist eine sehr positive Entwicklung für den Standort und wir werden uns bemühen, easyJet tolle Bedingungen zu bieten. Sie haben heute einen Marktanteil von rund vier Prozent und der sollte in den nächsten Jahren wachsen.

noe.ORF.at: Heißt es, dass es auch mehr easyJet-Flüge in Zukunft geben wird?

Ofner: Davon gehen wir aus. Das ist natürlich ein schrittweiser Prozess, der davon abhängt, ob die Marktgegebenheiten gut sind und ob das Destinationsangebot attraktiv ist. Aber ich glaube, nachdem Wien einen noch geringen Anteil an ‚Local Carriern‘ hat, dass hier Raum für Wachstum besteht.

noe.ORF.at: Ist die Entscheidung ein neues Argument für die dritte Piste?

Ofner: Es ist keinesfalls eines gegen die dritte Piste. Auch wenn wir sie nicht sofort brauchen. Daher ist die Entscheidung nicht unmittelbar damit verknüpft. Hätten wir aber keine Chance, die Kapazitäten auszuweiten, würde das in Zukunft sicher Fluglinien davon abschrecken, in Österreich auszubauen.

Easyjet

Easyjet

noe.ORF.at: Müssen Sie am Standort Schwechat etwas ausbauen?

Ofner: Nicht gleich, aber das wird kommen. Wir arbeiten an einem großen, neuen Office-Park mit 25.000 Quadratmetern. Da wird es ein attraktives Angebot für jeden, der sich hier ansiedeln möchte, geben.

noe.ORF.at: Wie viele zusätzliche Jobs sollen dadurch entstehen?

Ofner: Es wäre noch etwas verfrüht, konkrete Zahlen zu nennen. Aber wenn hier in Zukunft tatsächlich eine Basis entsteht und Flugzeuge stationiert sind, werden es mehrere hundert Arbeitsplätze sein, die damit unmittelbar verbunden sind.

Das Gespräch führte Peter Babutzky, noe.ORF.at

Links: