Erwartungen der Industrie wieder schlechter

Die Erwartungen der niederösterreichischen Betriebe an die Wirtschaftsentwicklung zeigen im zweiten Quartal wieder leicht nach unten. Die Unternehmer sind großteils zufrieden, der Ausblick auf die nächsten Monate ist aber getrübt.

Vier Mal im Jahr führt die Industriellenvereinigung (IV) Niederösterreich eine Umfrage unter heimischen Betrieben durch. Dieses sogenannte Konjunkturbarometer spiegelt die Erwartungen der Unternehmer an die Geschäftsentwicklung ab. 32 Betriebe, die knapp 12.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen, wurden dafür befragt. Laut Industriellenvereinigung zeigt das Barometer zum ersten Mal seit einem Jahr wieder leicht nach unten, folglich verschlechterte sich die Stimmungslage der Unternehmer.

Gescheiterte Arbeitszeitflexibilisierung als Grund

Für Thomas Salzer, den Präsidenten der IV Niederösterreich, liegen die Gründe auf der Hand. Zum einen sei es die „Unfähigkeit der Sozialpartner, sich jetzt auf eine Lösung zum Thema Flexibilisierung zu einigen.“ Laut Salzer wären nämlich unter anderem beim Arbeitszeitgesetz grundlegende Reformen notwendig. Außerdem spricht er von einer zu hohen Steuerlast: „Wir zahlen alle viel zu viel Steuern.“

Konkret gehen laut Konjunkturbarometer nur 13 Prozent der befragten Betriebe davon aus, dass sich die Umsätze im nächsten halben Jahr steigern. Außerdem würde die Mehrheit damit rechnen, dass die Verkaufspreise in den kommenden Monaten sinken. „Die Unternehmen sind nicht mehr ganz so optimistisch wie im vergangenen Quartal“, so Salzer.

Beschäftigungszahlen zeigen nach oben

Deutlich gestiegen ist seit dem ersten Quartal hingegen die Einschätzung der Unternehmer, was die Beschäftigung ihrer Mitarbeiter betrifft. Demnach gehen 40 Prozent der Befragten davon aus, demnächst mehr Personal einstellen zu müssen. Nur 13 Prozent rechnen mit einem Personalabbau. Bei der Industriellenvereinigung führt man das auf die aktuell gute Auftragslage zurück. Diese gelte es abzuarbeiten, heißt es.

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