Starke Nachfrage nach 24-Stunden-Betreuung

Die Nachfrage nach 24-Stunden-Betreuung in Niederösterreich steigt. Im ersten Halbjahr 2017 wurden 7.800 Förderanträge für die Ganztagsbetreuung zuhause gewährt. Seit 2008 stieg die Zahl der Förderungsbezieher damit um das Achtfache.

38 Millionen Euro gab das Land im Vorjahr für Förderungen zur 24-Stunden-Betreuung aus. Doch Studien der Universität Wien prognostizieren, dass die Zahl der zu betreuenden Personen bis 2025 nochmals um 80 Prozent steigen könnte. Damit werden wohl auch mehr Betreuer notwendig, die bislang großteils aus den östlichen Nachbarländern kommen.

Sozialrechtsexperte Wolfgang Mazal schlägt deshalb vor, heimische Arbeitslose für die 24-Stunden-Betreuung einzusetzen. Soziallandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) sieht den Vorschlag positiv, denn sofern Arbeitslose dafür geeignet seien, könnten ausgebildete Pflegekräfte damit entlastet werden: „In der Betreuung geht es ganz stark um Einfühlungsvermögen, um Lebenserfahrung, und da wird sicher auch Potenzial unter jenen Arbeitslosen sein, die sich jetzt schwer tun, einen Job zu finden.“

Schwarz: „Gesellschaft fördert Fitness“

Laut Schwarz könne man damit einem möglicherweise drohenden Pflegekräftemangel vorgreifen. „Gleichzeitig wissen wir, dass jene Menschen, die Unterhaltung haben und in Gesellschaft sind, fitter bleiben.“ Dadurch könne man den Zeitpunkt, ab wann medizinische Pflege notwendig wird, weiter hinauszögern, erklärt Schwarz.

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