Schwerer Unfall nach wilder Verfolgungsjagd

Bei Hainburg (Bezirk Bruck a. d. Leitha) hat am Montag in der Früh eine wilde Verfolgungsjagd mit einem schweren Unfall geendet. Laut Polizei wurden mehrere Personen verletzt. Ein Polizeibus wurde schwer beschädigt.

Die Verfolgungsjagd nahm auf der Südautobahn (A2) ihren Ausgang. Ein 52-jähriger Steirer touchierte im Bezirk Mödling mit seinem Auto ein Motorrad, setzte seine Fahrt jedoch fort. Die Polizei nahm die Verfolgung auf und wollte den Lenker des verdächtigen Fahrzeuges stoppen, „jedoch hat er sofort die Flucht ergriffen“, sagte Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion Niederösterreich.

Polizisten sprechen von einem „Schlachtfeld“

Alle Anhalteversuche der Beamten schlugen fehl. Der Autolenker raste laut Baumschlager mit 200 km/h auf der Autobahn und dann mit 140 km/h durch verschiedene Ortsgebiete in Richtung Osten. „Dabei hat er trotz Gegenverkehrs überholt, Sperrflächen und auch Verkehrsinseln gegen die Fahrtrichtung benutzt.“ Der 52-Jährige durchbrach Straßensperren bei Schwechat und Fischamend.

Auf der Pressburger Straße bei Hainburg war die kilometerlange Verfolgungsjagd zu Ende: Der Mann verursachte einen schweren Unfall. Sein Auto krachte in eine Kolonne und in einen Polizeibus. Dieser wurde laut Baumschlager schwer beschädigt: „Die Kollegen vor Ort haben von einem Schlachtfeld gesprochen.“

Psychische Probleme als Grund für Flucht

Der 52-jährige Mann und eine unbeteiligte 46-jährige Frau wurden schwer verletzt. Ein Polizist wurde von herumfliegenden Teilen der Unfallfahrzeuge am Bein getroffen. Laut Baumschlager führte der Steirer bei seiner Befragung psychische Probleme als Grund für seine Flucht an. Ihn erwarten nun zahlreiche Anzeigen.

Die Staatsanwaltschaft Korneuburg ließ die Fahrzeuge des Flüchtenden, der Polizei und der schwer verletzten 46-Jährigen beschlagnahmen und ordnete die Festnahme des Mannes, der vom Notarzthubschrauber in ein Spital nach Wien geflogen wurde, an. Blutproben des Beschuldigten wurden sichergestellt. Vernehmungen der Zeugen, Verletzten und des 52-Jährigen seien in den nächsten Tagen geplant.

Polizei verteidigt Straßensperren

Die beiden Straßensperren seien laut Baumschlager gerechtfertigt gewesen: „Die Beamten mussten aufgrund der Verhaltensweise des Lenkers von einer gefährlichen Person ausgehen und die Polizei ist verpflichtet, gefährliche Angriffe zu beenden.“ Der Einsatz einer Schusswaffe hingegen sei unverhältnismäßig gewesen: „Das Risiko, andere Personen zu gefährden, war zu hoch, weshalb wir uns dazu entschlossen haben, den Verkehr zu verlangsamen. Dass der Mann sämtliche Sperren ignorieren würde, war nicht anzunehmen“, so der Polizeisprecher.