Horn: Erste Ergebnisse nach Tod eines Rekruten
Aufgrund der hohen Temperaturen war der Stationsmarsch am Donnerstag von den Verantwortlichen abgeändert worden. Die Übung beinhaltete neben der zurückzulegenden Strecke mehrere Stationen, bei denen Grundfertigkeiten, etwa Erste-Hilfe-Maßnahmen und das Zerlegen der Waffe, geübt und überprüft werden sollten. Um die Belastung für die Rekruten zu reduzieren, seien etwa der Stationsbetrieb und der Marsch voneinander getrennt worden, damit die Soldaten länger im Schatten bleiben konnten.
ORF / Andreas Kotzmann
Außerdem habe es für die Soldaten unter anderem zusätzliche Versorgung mit Obst und Wasser sowie längere Pausen gegeben. Laut dem vorläufigen Untersuchungsbericht des Bundesheeres gebe es „insgesamt keinerlei Indizien, dass hier gegen irgendwelche Bestimmungen und Regeln verstoßen wurde“, sagte Generalleutnant Franz Reissner, Kommandant der Landstreitkräfte, gegenüber noe.ORF.at. Das „Vertrauen in das Personal des Gardebataillons“ sei jedenfalls „vollinhaltlich gegeben“, so Reissner.
19-Jähriger war im ersten Ausbildungsmonat
Der junge Mann hatte am Donnerstag nach etwa der Hälfte des acht Kilometer langen Marsches über Schwindel geklagt. Er hatte danach das Bewusstsein verloren und war wenige Stunden später im Landesklinikum Horn gestorben. Er war erst am 10. Juli als Rekrut der Garde in Wien eingerückt und hatte in Horn seine Grundausbildung absolviert. Bis zu dem Vorfall habe es keinerlei Anzeichen auf medizinische Probleme gegeben, hieß es am Freitag aus dem Verteidigungsministerium. Das Bundesheer bekundete den Hinterbliebenen seine aufrichtige Anteilnahme.
Vermutet wurde am Freitag nach wie vor, dass der Tod auf eine bakterielle Infektion zurückzuführen sei. Nach Empfehlung der behandelnden Ärzte werden 170 Rekruten in Horn sowie Ausbildner und weiteres Kasernenpersonal nun vorsorglich mit Breitbandantibiotika behandelt. Die Staatsanwaltschaft Krems ordnete eine Obduktion des Leichnams an, die endgültige Klarheit über die Todesursache bringen soll.