Künstlerfamilie mit 50 Rollen in einem Stück

Die Künstlerfamilie Schwertsik-Stemberger schlüpft im Herrenseetheater in Litschau (Bezirk Gmünd) in nicht weniger als 50 verschiedene Rollen. Sie spielen Herzmanovsky-Orlandos „Kaiser Joseph und die Bahnwärterstochter“.

Der Komponist Kurt Schwertsik, seine Ehefrau Christa, die Sängerin, sowie deren Töchter, die bekannten Schauspielerinnen Katharina und Julia Stemberger machen sich Fritz von Herzmanovsky-Orlandos Stück „Kaiser Joseph und Bahnwärterstochter“ als ein parodistisches Spiel zu eigen und schlüpfen dabei zu viert in 50 Rollen, die der Autor im Stück vorgibt.

Herrenseetheater

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Kurt Schwertsik schrieb die Musik und sitzt als Erzähler am Harmonium. Für die beiden Schwestern Katharina und Julia Stemberger ist „Kaiser Joseph und die Bahnwärterstochter“ nicht die erste künstlerische Zusammenarbeit mit ihrer Mutter Christa Schwertsik und ihrem Stiefvater Kurt Schwertsik. So hat die Familientruppe unter anderem bereits „Abduhenendas missratene Töchter“, ebenfalls von Herzmanovsky-Orlando, in einer eigenen Version auf die Bühne gebracht.

Skurriler kakanischer Humor

„Kaiser Joseph und die Bahnwärterstochter“ ist ein skurril-satirisches Theaterstück rund um die österreichische Eisenbahn und ihre treuen Mitarbeiter, angesiedelt in Wutzelwang am Wutzel: Es kommen Gamserln, ein ausgestopfter Hund und viele Wilderer vor. Im Zentrum steht selbstredend die Bahnwärterstochter Innozentia Zwölfaxinger und deren Begegnung mit dem Kaiser, der natürlich inkognito auftreten will.

Die 50 Figuren, die Herzmanovsky-Orlando aufbietet, sind sorgfältig nach dem Vorbild der Altwiener Volkskomödie in Stände gegliedert, vom Kaiser als „allerhöchste Herrschaft“ über den „hohen Adel“ und die „Hofgesellschaft“ hinunter bis zum „Abschaum“ in Gestalt des Räubers Rinaldo Rinaldini, der gerade auf Erholungsreise ist.

Herrenseetheater

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„Kaiser Joseph und die Bahnwärterstochter“ in der Version von Schwertsik-Stemberger wird von 10. bis 15. August im Herrenseetheater Litschau aufgeführt

Hochkarätiges begleitendes Matineeprogramm

Die erste Matinee am 12. August gestaltet Julia Stemberger mit einer Lesung aus Schnitzlers „Fräulein Else“, begleitet wird sie dabei vom Gitarrenvirtuosen und Ö1-Moderator Helmut Jasbar. Beginn ist um 11.00 Uhr.

Am 13. August folgt Schwester Katharina mit der Lesung „Die spät bezahlte Schuld“ von Stefan Zweig. Auch sie wird musikalisch unterstützt, und zwar von Magdalena Zenz an der Violine und Benny Omerzell am Klavier.

Nicholas Ofczarek folgt zum Abschluss am 15. August mit einer für ihn typischen Darbietung: Er liest „Der österreichische Staatspreis für Literatur“ von Thomas Bernhard. Seine Frau, die Schauspielerin Tamara Metelka, unterstützt ihn mit gelesenen Passagen aus Bernhards Werken „Holzfällen. Eine Erregung“ und „Der Theatermacher“.

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