SC Wiener Neustadt: Mählich warnt vor Euphorie

Nach dem Traumstart mit vier Siegen ist der SC Wiener Neustadt in der Ersten Fußball-Liga Tabellenführer und als einzige Mannschaft noch ohne Punkteverlust. Erfolgstrainer Roman Mählich warnt dennoch vor zu großer Euphorie.

Als der mühsam erkämpfte 1:0-Heimsieg gegen Hartberg am Dienstag nach packenden 95 Minuten feststand, hüpfte Roman Mählich gemeinsam mit seinen Co-Trainern Peter Hlinka und Gerhard Fellner über den Rasen des Wiener Neustädter Stadions. Wenige Minuten später war der ehemalige Teamspieler aber schon wieder um Sachlichkeit bemüht. Während es aus der Neustädter Kabine von den Spielern „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ hallte, analysierte Mählich daneben den Neustädter Höhenflug.

Jubel SC Wr. Neustadt

GEPA pictures/ Philipp Brem

Jubel beim sensationellen Tabellenführer

„Ich freue mich für meine Spieler und für den gesamten Verein. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass erst vier von 36 Runden gespielt sind. Ich wiederhole das zwar jede Woche, aber es ist tatsächlich nur eine Momentaufnahme. Wichtig ist jetzt, dass wir Demut zeigen, bodenständig bleiben und uns auf unsere Stärken konzentrieren.“

Höhenflug mit Bodenhaftung

Ähnliche Worte fand der routinierte Torjäger Hamdi Salihi. Der 33-jährige Albaner erwies sich bisher mit drei Toren in den ersten vier Spielen der Ersten Liga als Glücksgriff. Salihi wurde erst im Sommer aus seiner Heimat nach Wiener Neustadt geholt. „Es ist unglaublich, dass wir ganz oben stehen. Das ist das Ergebnis von harter und konzentrierter Arbeit. Wir sind aber noch immer Wiener Neustadt und kein Titelfavorit. Es macht Spaß und das sollten wir so lange wie möglich ausnutzen.“

Jubel in der Kabine beim SC Wiener Neustadt

Die Wiener Neustädter setzten ihre Erfolgsserie fort: Mit vier Siege aus den ersten vier Saisonspielen ist die Mannschaft Tabellenführer

Euphorischer war Fabian Miesenböck, der mit seinem Siegestor nicht nur für den nächsten Wiener Neustädter Sieg sorgte, sondern auch die Erfolgsserie des Gegners beendete, denn auch Hartberg war bis zu diesem Spiel ohne Punkteverlust. „Wir spielen einen guten Fußball und haben einen überragenden Kampfgeist. Dann gewinnt man auch solche Spiele. Ich bin sehr froh, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte“, jubelte der Torschütze nach dem Spiel.

Mählich findet „richtige Mischung“

Für Miesenböck hat Roman Mählich einen sehr großen Anteil an diesem Höhenflug. „Er stellt uns Woche für Woche sehr gut auf den Gegner ein. Er bringt den nötigen Spaß ins Training aber er kann auch sehr ernst sein. Diese Mischung ist perfekt.“ Mählich selbst will sich zu diesem Lob, wenig überraschend, gar nicht großartig äußern. „Ich will mich nicht in eine Schublade stecken lassen. Ich bin kein harter Hund, aber auch kein Kumpeltyp. Ich will gute Arbeit leisten und das klappt ganz gut.“

Roman Mählich

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Trainer Roman Mählich

Diese Arbeit honorieren auch die Fans des SC Wiener Neustadt. Beim 1:0 gegen Hartberg waren 1.400 im Stadion dabei, so viele wie seit langem nicht. Auf den nächsten Heimauftritt müssen die Anhänger bis 18. August warten. Dann kommt Wattens nach Wiener Neustadt, zuvor bestreitet der Tabellenführer am kommenden Freitag das Auswärtsspiel gegen den FAC Wien, vier Tage später sind die Niederösterreicher in Kapfenberg zu Gast.

Klaus Fischer, noe.ORF.at

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