Investoren warten auf Ökostromnovelle

Im Waldviertel liegt derzeit eine Millioneninvestition in neue Pelletswerke auf Eis. Der Grund: die Investoren warten auf die Umsetzung der großen Ökostromnovelle. Sie soll weitere Fördermaßnahmen für die Betreiber garantieren.

Nawaro Energie Betrieb GmbH mit Sitz in Zwettl möchte zehn Millionen Euro in zwei neue Pelletswerke in Altweitra (Bezirk Gmünd) und Göpfritz (Bezirk Zwettl) investieren. Solange das neue Ökostromgesetz nicht fest steht, wird aber nicht gebaut, so Geschäftsführer Hans-Christian Kirchmeier.

Auch bestehende Kraftwerke brauchen Förderung

Ohne weitere Fördermaßnahmen sieht er auch für seine drei bestehenden Biomassekraftwerke keine Zukunft. Denn der Marktpreis für Strom aus erneuerbarer Energie ist derzeit zu niedrig, um ohne Verluste produzieren zu können. Diese Verluste werden durch die Förderungen, die im Ökostromgesetz festgelegt sind, ausgeglichen. Diese Regelung endet aber 2020 und vor den Neuwahlen im Oktober wird es wohl keine Einigung über eine Gesetzesnovelle geben. „Bei der derzeitigen Situation am Strommarkt, die durchaus intransparent ist und teilweise durch Überkapazitäten von fossilen Kraftwerken verzerrt ist, werden wir auch weiterhin Unterstützung brauchen“, sagt Kirchmeier.

Laut dem Österreichischen Biomasse Verband gibt es rund 130 derartige Anlagen in Österreich. Wenn die Einspeisetarife für Ökostrom nicht mehr unterstützt werden, könnten auch diese vor dem Aus stehen.

Bereits beschlossen wurde vor kurzem die kleine Ökostromnovelle. Sie sicherte den Fortbestand von Biogasanlagen und sorgt mit einem Sonderkontingent von 45 Millionen Euro dafür, dass österreichweit 120 neue Windräder gebaut werden können - mehr dazu in Ökostromnovelle: Aufatmen für Biogasbetreiber (noe.ORF.at; 12.7.2017).