Änderungen bei Hitzemärschen denkbar

Der Tod eines Rekruten in Horn hat eine Debatte über die Ausbildungsmethoden beim Bundesheer ausgelöst. Man könne darüber nachdenken, bei Hitzewellen anders zu agieren, heißt es bei der parlamentarischen Bundesheerkommission.

Nationalratsabgeordneter Michael Hammer ÖVP

APA/Helmut Fohringer

Michael Hammer ist aktuell Vorsitzender der parlamentarischen Bundesheerkommission

Auch wenn durch die Blutuntersuchung bei dem 19-jährigen Rekruten eine bakterielle Infektion nachgewiesen wurde, löste dessen Tod eine breite Debatte über die Ausbildungsmethoden beim Bundesheer aus. Anlass war das vorläufige Ergebnis der Obduktion, wo Überhitzung als Todesursache festgestellt wurde.

Neben einer Untersuchungskommission zu dem konkreten Fall wurde vom Verteidigungsministerium auch eine Sonderkommission eingerichtet, die sämtliche relevante Ausbildungsvorschriften beim Bundesheer prüfen soll. Dabei müsse man sich auch „anschauen“, ob bei großer Hitze - wie es am Tag des Todesfalls der Fall war - Ausbildungsmärsche gemacht werden sollen, sagte Michael Hammer (ÖVP), amtsführender Vorsitzender der parlamentarischen Bundesheerkommission, in einem ORF-Interview am Samstag. „Auf der anderen Seite sollte man natürlich auch im Sommer gewisse Übungstätigkeiten durchführen“, so Hammer, „aber ich glaube schon, dass man aufgrund dieses Falls darüber nachdenken kann, dass man die Dienstplangestaltung in diesen Hitzeperioden anders ausrichtet.“

Beschwerden über Ausbildner „Einzelfälle“

Auch über angeblich sadistische Ausbildner und obszöne Beleidigungen wurde in den vergangenen Tagen diskutiert. Bei der parlamentarischen Bundesheerkommission, wo anonym Beschwerde eingereicht werden kann, könne man diese Vorwürfe aufgrund der vorliegenden Zahlen „nicht bestätigen“.

Zum Nachhören:

Das Interview mit Michael Hammer können Sie auf oe1.ORF.at nachhören.

„Wir haben vor allem Beschwerden, die sich mit der Infrastruktur auseinandersetzen, also die Unterbringungsmöglichkeiten, Sanitärmöglichkeiten und Dienstzeitgestaltung“, sagte Hammer im Ö1-Mittagsjournal, „wir sprechen da eher von Einzelfällen, wo es immer wieder Probleme (mit den Ausbildnern, Anm.) gibt. Die stellen wir auch in unserem Jahresbericht entsprechend dar. Aber man kann auf keinen Fall sagen, dass es da systematisch so abläuft, und wir ersuchen auch alle, die das so wahrnehmen, sich an uns zu wenden.“

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