FM4 Frequency: Hitze und „Amore“ zum Finale

Am letzten Festivaltag des FM4 Frequency haben die Musikfans tapfer der Hitze getrotzt. Zum Finale müssen sie sich entscheiden: Ein „Bussi“ von Wanda oder Mumford & Sons, rocken mit Rise Against oder rappen mit Wiz Khalifa.

Festivals haben eigene Gesetze: Trotz brütender Hitze und bereits zwei durchgefeierter Tage und Nächte sind am frühen Donnerstagnachmittag beachtlich viele Besucherinnen und Besucher des Frequency zur Hauptbühne geströmt, um zu Beats von Alan Walker alias DJ Walkzz zu tanzen. Kraftklub, am Abend auf dem Programm, genoss unterdessen die Atmosphäre, während Rapfans der Show von Wiz Khalifa entgegenfieberten.

Kraftklub als Bierschmuggler

„Mit anderen Bands zu quatschen, aus dem Backstagebereich Bier rausschmuggeln und andere Acts anschauen, für die wir früher kein Geld hatten. Besser geht’s gar nicht“, lachte Felix Brummer. Der Kraftklub-Sänger war vor dem APA-Interview mit seinem Bruder Till über das Gelände spaziert. „Wir kommen gerade vom Zeltplatz, haben unsere Füße in den Fluss gehalten. Später spielen wir, und anschließend wird gefeiert. Früher haben wir uns als Festivalbesucher vom Zeltplatz aus gefragt, was das für ein Gefühl sein muss, auf einer Bühne zu stehen. Jahre später erleben wir das nun. Großartig.“

Die Brüder und ihre Mitstreiter vom Kraftklub haben jedenfalls keine Probleme, bei einem Festival mit 140.000 Besuchern - so die Zahl von Veranstalter Harry Jenner zur diesjährigen Ausgabe - aufzutreten. „Wir waren ja bereits auf den großen Bühnen, auf denen wir jetzt spielen, aber vor dem Vorhang - als Vorgruppe“, betonte Felix. „Da konnte man sich heranarbeiten und Erfahrung machen. Ich fand das am Anfang unserer Karriere ziemlich albern, wenn Frontmänner das Publikum zu irgendwas animiert haben. Aber mittlerweile weiß ich, wie geil das ist, wenn alle nuts gehen auf Kommando.“

White Stripes und Gigi D’Agostino vereint

Durchdrehen war auch bei Alan Walker angesagt, der eigene mit fremden Hits gekonnt verknüpfte und sogar Gigi D’Agostino und White Stripes im Set fließend unterbrachte. Zum Feiern blieb dem jungen Norweger mit dem Tuch vor dem Gesicht (zumindest auf der Bühne) keine Zeit: Nach dem Gig in Niederösterreich musste er in die Heimat zurückfliegen, um am Abend noch einmal aufzulegen. Ihm folgte Samy Deluxe und damit deutscher Rap - die Hände blieben oben. Der Hit „Weck mich auf“ fehlte nicht, die Party war am Laufen.

Zum Abschluss eines guten Festivals standen noch spannende Duelle um die Zuschauergunst an: So hieß es in den Abendstunden Mumford & Sons (Space Stage) gegen Wanda (Green Stage) und Rise Against (Green Stage) gegen Wiz Khalifa (Space Stage). Letzterer stand vor seiner Österreichpremiere und brachte am Freitag die neue Single „Something New“ von einem noch heuer erscheinenden Album heraus. Die gestern „übergegangene“ Weekender-Stage mutierte heute zur LOL-Stage mit Tagespresse und Maschek.

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