SPÖ ortet Handlungsbedarf bei OP-Wartezeiten

Die Sicherung der Gesundheitsversorgung wird von den Menschen nach einer Umfrage der Landes-SPÖ als wichtigste Aufgabe der Politik gesehen. Die Sozialdemokraten orten deshalb Kritik an Wartezeiten bei Operationen.

Es gibt zahlreiche konkrete Beispiele für lange Wartezeiten auf einen Operationstermin, sagt SPÖ-Landesparteivorsitzender und Spitzenkandidat für die Landtagswahl Franz Schnabl. Er führte als konkrete Beispiele die Implantation eines Kniegelenks am Landesklinikum Neunkirchen oder eine Augenoperation am Landesklinikum Horn an, mit Wartezeiten bis zu 60 Wochen. „Das könnte verbessert werden durch Informationsaustausch, durch Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Häusern“, so Schnabl.

Versorgung darf nicht von Geldtasche abhängen

Aktuell sieht Schnabl in diesem Zusammenhang besonders bei den Wartezeiten für planbare Operationen in den Bereichen Neurochirurgie, Orthopädie und Augenheilkunde Handlungsbedarf. „Viele erzählen mir von langen Wartzeiten für Operationen und Untersuchungen, die sich verkürzen sollen, wenn privat bezahlt wird. Es müsse jedoch ganz klar sein, die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass sie unabhängig von einer gut gefüllten Geldtasche bestmöglich gesundheitlich versorgt werden“, fordert Schnabl.

Gesundheitslandesrat Maurice Androsch (SPÖ) sagte in diesem Zusammenhang, dass die Kompetenzen im Gesundheitsbereich derzeit auf drei Landesräte verteilt seien, das erschwere eine effiziente Arbeit. „Gerade diese Vernetzung ist ja ein Thema, das wir in den letzten Jahren zwischen den Kliniken immer wieder in der letzten Jahren als Thema in der Landesklinikenholding eingebracht haben. Es geht nun darum, dass wir die Gesundheitskompetenzen dort bündeln, wo sie hingehören, nämlich beim Gesundheitslandesrat“, sagt Androsch.

60 Prozent der Ärzte gehen 2025 in Pension

Androsch wies auch darauf hin, dass beim Gesundheitspersonal reagiert werden müsse. „Bis 2025 werden 60 Prozent der derzeit praktizierenden Ärzte in Pension gehen. Ohne Gesamtpaket für künftige niedergelassene Ärzte sind Versorgungslücken vorprogrammiert. Weniger Hürden, gezielte Investitions- und Förderungsprogramme, weniger Verwaltungsaufwand, flexible Verträge und neue Arbeitszeitmodelle werden nötig sein, um junge Menschen für den Beruf zu überzeugen.“

Er betonte auch, dass er sich einiges von den regionalen Gesundheitszentren für die künftige medizinische Versorgung in Niederösterreich erwarte. „Die verbesserte Primärversorgung (PHC) wird neue Maßstäbe setzen. Unterm Strich wird sie einen einfacheren Zugang ermöglichen. Die neuen Zentren werden als künftige Erstanlaufstellen die bestehenden Strukturen stärken und gleichzeitig die gute Versorgung für alle Menschen mit gesundheitlichen Anliegen und Problemen sichern“, so Androsch.

Problematik ist der Holding bekannt

Von Seiten der Landeskliniken-Holding heißt es, dass Akutoperationen jederzeit stattfinden können. Man wisse von der Problematik, dass es in einigen Kliniken zu höheren Wartezeiten kommt. Unter anderem habe dies damit zu tun, dass Patienten von einem ganz speziellen Operateur versorgt werden, heißt es in der schriftlichen Stellungnahme.

Jeder Patient könne sich seit Juni unter einer Service-Hotline über die Zeiten zu planbaren Operationen an den verschiedenen Standorten informieren. Außerdem werden dort zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Eingriffen auch Auskünfte über Wartezeiten zu planbaren chirurgischen, unfallchirurgischen, gynäkologischen und urologischen Operationen gegeben, heißt es.

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