Drei Pfarren von Einbrechern heimgesucht

Drei Pfarren sind diese Woche Ziel von Einbrechern geworden: Die Kirche in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) wurde verwüstet, in Schwadorf (Bezirk Bruck an der Leitha) drangen Täter in das Pfarrheim ein, in Erlauf (Bezirk Melk) in die Sakristei.

„Als der Mesner in die Kirche gekommen ist, hat er gesehen, dass die Sakristeitür aufgebrochen war“, schildert der Pfarrer von Erlauf, Raymond Idiong, im Gespräch mit noe.ORF.at die Ereignisse. Zu dem Einbruch dürfte es vergangene Woche in der Nacht von Sonntag auf Montag gekommen sein. In der Sakristei hatte sich ein Bild der Verwüstung geboten.

„Alle Gegenstände sind aus den Kästen und Laden geräumt worden“, so der Pfarrer. Ob etwas gestohlen wurde, lässt sich laut Idiong derzeit noch nicht sagen. Er selbst ist erst seit Jänner 2017 Pfarrer von Erlauf, „ich kann nicht sagen, was in den Kästen drinnen war“. Die Kirche und das Pfarrheim waren von den unbekannten Tätern verschont geblieben.

Einbruch Sakristei Erlauf

Raymond Idiong

Die Sakristei in Erlauf wurde von unbekannten Tätern durchwühlt

In der darauffolgenden Nacht, von Montag auf Dienstag, war die Pfarrkirche in Wieselburg das Ziel von Einbrechern und Vandalen. Die Eingangstür zur Kirche und die Tür zur Sakristei waren aufgebrochen worden. Stadtpfarrer Josef Kowar zufolge hatten die unbekannten Täter Läden aufgebrochen, Kabel durchtrennt, Sessel aufgeschnitten, den Tabernakel herausgerissen, die Osterkerze zerstört, Sand auf dem Boden verstreut und die Notdurft hinter dem Altar verrichtet. „So etwas hat es noch nicht gegeben“, sagte Kowar nach dem Vorfall im Gespräch mit noe.ORF.at - mehr dazu in Unbekannte verwüsteten Pfarrkirche Wieselburg (noe.ORF.at; 21.8.2017).

Schwadorf: Spuren mit Feuerlöscher verwischt

Zu dem Einbruch in das Pfarrheim in Schwadorf kam es nach Angaben der Landespolizeidirektion Niederösterreich, die einen entsprechenden Bericht der „Kronen Zeitung“ bestätigt, schließlich am Mittwoch um 3.00 Uhr. Ebenfalls noch unbekannte Täter brachen die Terrassentür auf und verschafften sich so Zutritt zum Pfarrheim. An der Bürotür im Erdgeschoß scheiterten sie zunächst, die Tür der Dienstwohnung im ersten Stock konnten sie allerdings aufbrechen und in weiterer Folge alle Kästen und Läden ausräumen.

Laut Polizei wurden Bargeld und Wertgegenstände gestohlen, darunter eine Schmuckkassette und eine Uhr. Im Anschluss versprühten die Täter den Schaum eines Feuerlöschers auf den Boden im Eingangsbereich der Wohnung, im Stiegenhaus des Pfarrzentrums sowie im Erdgeschoß, um ihre Fußspuren zu verwischen. Die Alarmanlage hatte laut Pfarrer Richard Kager zwar angeschlagen, wurde aber von niemandem gehört. Ein Passant hatte den Einbruch in der Früh entdeckt und der Polizei gemeldet.

Einbruch Tür Pfarrheim Schwadorf

Richard Kager

Die Täter verschafften sich in Schwadorf gewaltsam Zutritt zur Dienstwohnung des Pfarrers

„Täter sind blauäugig“

Der Pfarrer war in der Tatnacht nicht zuhause. „Es ist sehr traurig“, sagt er gegenüber noe.ORF.at. „Was erhofft man sich zu finden? Die Täter sind blauäugig. Kelche oder Monstranzen werden nicht einfach ungesichert in Pfarrhöfen aufbewahrt. Sie sind außerdem alle inventarisch erfasst, man kann sie also nicht weiterverkaufen. Niemand hat irgendwelche Geldmittel hier gelagert, womit man reich werden kann“, so Kager.

Ob ein Zusammenhang zwischen den drei Einbrüchen in Erlauf, Wieselburg und Schwadorf besteht, lässt sich noch nicht sagen, so die Landespolizeidirektion Niederösterreich am Sonntag auf Anfrage. Allerdings sei aufgrund der Vorgangsweise bei den einzelnen Taten auch nicht auszuschließen, dass es sich um dieselben Einbrecher handle. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. An den Tatorten konnten Spuren sichergestellt werden, die nun ausgewertet werden.

Thomas Koppensteiner, noe.ORF.at

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