Sechstes Opfer in Missbrauchsfall

Rund um den Missbrauchsverdacht an Jugendlichen in Markt Piesting (Bezirk Wiener Neustadt) gibt es möglicherweise weitere Opfer. Wie am Donnerstag bekanntgeworden ist, meldete sich ein sechstes Opfer bei der Polizei.

Die Opfer wurden in Sozialeinrichtungen in Markt Piesting betreut. Der mutmaßliche Haupttäter, ein 62-jähriger Mann, soll die jungen Frauen und Männer im Alter von 15 bis 22 Jahren mit Bargeld, Zigaretten und Alkohol angelockt haben. Zu den sexuellen Übergriffen dürfte es in seinem Haus gekommen sein.

Polizei befürchtet weitere Opfer

Seitens der Landespolizeidirektion Niederösterreich wurde am Donnerstag bestätigt, dass es möglicherweise mehr als fünf Opfer gibt: „Am heutigen Tag hat sich ein sechstes Opfer gemeldet“, sagt Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner gegenüber noe.ORF.at. „Die ermittelnden Beamten befürchten, dass es aber weitere Opfer gibt. Wir ersuchen diese, sich bei der nächsten Polizeiinspektion oder der Polizeiinspektion in Wöllersdorf zu melden. Ihre Angaben werden natürlich vertraulich behandelt“, so der Sprecher.

Auf den Pensionisten stieß die Polizei während der Ermittlungen nach Bränden in Waldegg (Bezirk Wiener Neustadt). „Dabei konnte ein 18-jähriger Mann als Verdächtiger ausgeforscht werden. Dieser hat die Brände zugegeben, aber auch eine sexuelle Beziehung zu dem Pensionisten gehabt zu haben. Weitere Befragungen haben uns schließlich zu den Opfern geführt“, so Schwaigerlehner am Donnerstagnachmittag.

Kontradiktorische Einvernahmen geplant

Der Pensionist wurde bereits am 12. August festgenommen. Über ihn ist mittlerweile die Untersuchungshaft verhängt worden, der zweite Beschuldigte, der an einer Vergewaltigung eines 15-Jährigen beteiligt gewesen sein soll, wurde wenige Tage später festgenommen. Auch er befindet sich in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt werde es in den kommenden Wochen weitere Befragungen geben. „Auch kontradiktorische Einvernahmen sind geplant“, sagte Behördensprecher Erich Habitzl.

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

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