Wachau-Marathon feiert 20-Jahr-Jubiläum

Am Sonntag feiert Niederösterreichs größte Laufsport-Veranstaltung ihr 20-Jahr-Jubiläum. Im Gespräch mit noe.ORF.at blickt Veranstalter Michael Buchleitner zurück und erklärt das Erfolgsgeheimnis.

Beim Jubiläum von Niederösterreichs größter Laufsport-Veranstaltung werden mehr als 8.000 Läuferinnen und Läufer am Start sein. Welche Hürden es in den vergangenen Jahren zu meistern galt, wie wichtig Rekorde sind und welche Ziele er für die Zukunft hat, erzählt Veranstalter Michael Buchleitner im Interview mit noe.ORF.at.

noe.ORF.at: Sie haben im Jahr 1998 als damaliger Weltklasse-Läufer die erste Auflage des Wachau-Marathons gewonnen. Sind diese Erinnerungen noch sehr präsent?

Michael Buchleitner: Natürlich! Das waren meine Anfänge über die Halbmarathon-Distanz. In der Wachau bin ich erst zum zweiten Mal über 21 Kilometer gelaufen und habe gleich mit nationalem Rekord gewonnen. Ein Sieg im eigenen Land ist immer etwas Besonderes und damals hat man schon gemerkt, dass diese Veranstaltung viel Potenzial hat. Man hat nur den Wien-Marathon gekannt, die Wachau war der erste große Landschaftsmarathon in Österreich, der auf Anhieb tausende Menschen angezogen hat.

Michael Buchleitner im Interview

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Veranstalter Michael Buchleitner im Interview

noe.ORF.at: Nach dem Ende Ihrer aktiven Karriere sind Sie im Jahr 2008 auf die „andere Seite“ gewechselt und agieren seitdem als Veranstalter. Wie schwierig war dieser Umstieg?

Buchleitner: Der Wachau-Marathon war damals in wirtschaftlich sehr turbulenten Zeiten und wir haben ihn aus der Konkurs-Masse übernommen. Wenn ich heute daran zurückdenke, muss ich auch zugeben, dass wir bei der Organisation viele Fehler gemacht haben. Aber wir waren auch naiv und haben die komplexe Logistik unterschätzt. Die Herausforderung ist, dass alles auf einer einzigen Straße passiert. Wir laufen auf der B3 und müssen gleichzeitig die gesamte Logistik vor und nach dem Lauf dort abwickeln. Wir müssen natürlich auch in Wien rund um das Marathon-Wochenende einen großen Stützpunkt haben, weil 5.000 Läuferinnen und Läufer aus Wien und Umgebung kommen und dort ihre Startnummer abholen wollen. Alles andere wäre zu umständlich und wir wollen es unseren Kunden natürlich so angenehm wie möglich machen. Wir haben am Veranstaltungstag 61 Busse und drei Züge im Einsatz, um alle zum Start und nach dem Lauf wieder nach Hause zu bringen.

noe.ORF.at: Genügt es heutzutage noch, nur mit der Schönheit der Wachau für einen Marathon zu werben?

Buchleitner: Definitiv nicht! Die Läuferinnen und Läufer schauen sehr genau, was sie für ihr Geld bekommen. Natürlich haben wir auf Grund der genannten Logistik höhere Transportkosten, aber wir bieten im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen eine umfangreiche Verpflegung im Zielbereich und auch eine gute Ausrüstung. Auf Grund der Wetterprognosen wird heuer jeder auch einen Regenschutz in seinem „Startsackerl“ finden.

Läufer Peter Kirui

Bernhard Noll

Vorjahressieger Peter Kirui

noe.ORF.at: Im Vorjahr ist der Kenianer Peter Kirui als erster Athlet in der Wachau im Halbmarathon mit einer Siegerzeit unter einer Stunde ins Ziel gekommen. Wie wichtig sind solche Rekorde für eine Veranstaltung?

Buchleitner: Auch wir sind darauf angewiesen, eine umfangreiche mediale Präsenz zu haben. Die hat man nur, wenn es auch sportlich herausragende Ergebnisse gibt. Der Weltrekord liegt bei 58:23 Minuten und da findet unsere Siegerzeit mit 59:53 Minuten natürlich auch internationale Beachtung. Wenn Hobbyathleten sehen, dass man in der Wachau schnell laufen kann, steigert das die Nachfrage.

noe.ORF.at: Was wünschen Sie sich zum Jubiläum am kommenden Sonntag?

Buchleitner: Dass alle Athletinnen und Athleten mit Freude durch die Wachau laufen und gesund ins Ziel kommen. Wenn jeder sagt, „das war heute ein cooler Lauftag“, dann bin ich zufrieden. Für mein Team und mich wünsche ich mir, dass wir den Wachau-Marathon langfristig als Herbstlauf-Klassiker mit 10.000 Teilnehmern im Raum Wien etablieren. Ich glaube, dass der Markt groß genug ist. Wir müssen nur eine gute Qualität bieten und diesen Anspruch sollten wir auch in Zukunft haben.

Das Gespräch führte Klaus Fischer, noe.ORF.at.

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