Kinderrechte-Medienpreis für Ursula Hofmeister
„Wir haben eine gewöhnlich Pressereise zu einem Sozialprojekt in einem EU-Land erwartet und sind einer Hoffnungslosigkeit begegnet, auf die wir nicht vorbereitet waren. Diesen Film zu machen, war eine Herzensangelegenheit und daher hat die Auszeichnung auch eine große Bedeutung für mich", sagt Ursula Hofmeister, die den mit 3.000 Euro dotierten Preis am Dienstagabend entgegen nehmen durfte. „Wohnen Träume überall“ sei den Menschen gewidmet, die unermüdlich Anderen die Hand zur Hilfe reichen, den Kindern und Jugendlichen, die trotz aller Widrigkeiten von einer besseren Zukunft träumen, und jenen, die das nicht mehr können.
Hilfe mit Plan Österreich
Der Film „Wohnen Träume überall?“, der vom Landesstudio Niederösterreich produziert wurde und auf ORF III zu sehen war, zeigt das Leben in Roma-Dörfern im rumänischen Ziegenthal. Hier gibt es praktisch keine Infrastruktur, die Kinder gehen nicht in die Schule. In der Region Moldau hat die Hälfte der Einwohner das Land verlassen und alte Menschen und Kinder ohne Zukunftsperspektive zurückgelassen. Das Sozialprojekt Concordia, das vom Stift Klosterneuburg unterstützt wird, versucht den Ärmsten zu helfen.
Objektiv, schonungslos und hoffnungsvoll
„Der Beitrag ist gleichzeitig objektiv und schonungslos hinsichtlich der gezeigten Realität als auch hoffnungsvoll und optimistisch, dass es, vor dem Hintergrund des fortgesetzten Versagens europäischer und nationaler Politik gegenüber der Bevölkerungsgruppe der Roma möglich ist, in eigener Initiative das Leben von bereits über tausend Kindern nachhaltig zu verbessern und ihnen eine Zukunft, in der Mitte der Gesellschaft, zu ermöglichen", begründete die Jury ihre Entscheidung. Mit dem Preis wurden bereits zum dritten Mal Journalistinnen und Journalisten für besonders engagierte Berichterstattung zum Thema Kinderrechte geehrt.
Ebenfalls ausgezeichnet wurden auf dem zweiten Platz Yvonne Widler für ihren Beitrag „Ihr müsst euch jetzt verabschieden“, erschienen auf NZZ.at, sowie Gerhild Salcher und Sinisa Puktalovic für ihren W24-Beitrag „Inklusion: Kenne kein vergleichbares Projekt“. Der dritte Platz ging an Georg Wimmer für seinen Beitrag „Wenn Kinder arbeiten“, erschienen in den Straßenzeitungen Apropos und Megaphon sowie an Marian Smetana für seinen Beitrag „Wenn Kinder heiraten müssen“, erschienen in den Salzburger Nachrichten.