Stellungshaus der Hesserkaserne eröffnet

In der Hesserkaserne in St. Pölten ist am Montag das renovierte Stellungshaus für die Musterung, also die Feststellung der Wehrtauglichkeit, offiziell eröffnet worden. Pro Jahr werden hier 10.000 junge Männer auf ihre Tauglichkeit überprüft.

Nach neun Wochen Bauzeit ist die erste Bauphase des Stellungshauses des Bundesheeres in der Hesserkaserne in St. Pölten fertiggestellt worden. Das Gebäude aus dem Jahr 1975 wurde mit einem Kostenaufwand von rund 1,7 Millionen Euro generalsaniert und adaptiert. Es wurde mit einer Klimaanlage versehen und die Unterkünfte wurden neu möbliert. Statt den alten Stahlrohrbetten wurden nun Holzmöbel angeschafft, der gesamte Untersuchungsbereich im Erdgeschoss wurde adaptiert - mehr dazu in Stellungsstraße der Hesserkaserne wird saniert (noe.ORF.at; 17.6.2016).

Stelungshaus Hesserkaserne

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20 Prozent der Rekruten sind untauglich

Die Gesundheitschecks an rund 10.000 jungen Männern in Niederösterreich zeigen allerdings, dass es bei weitem nicht alle schaffen, wehrtauglich zu sein. Die Zahl liege unter 20 Prozent, hieß es beim Militärkommando Niederösterreich. „Das ist aber eine Zahl, die sich in den letzten Jahrzehnten kaum verändert hat. Veränderungen gab es allerdings im Krankheitsbild. Früher waren es eher Verletzungen, die zur Untauglichkeit geführt haben, heute sind es eher Zivilisationskrankheiten, wie Übergewicht, die auftreten“, sagte der niederösterreichische Militärkommandant Martin Jawurek bei der Eröffnung.

Abgesehen von diesen Problemen soll das neue Stellunghaus den Rekruten vor allem ein positives erstes Bild des Bundesheeres vermitteln, wurde bei der offiziellen Eröffnung betont. „Es ist schon eine Frage, wie wir in der Gesamtheit mit unseren Mitarbeitern umgehen und natürlich auch mit unseren Grundwehrdienern, die beginnend beim ersten Kontakt zum Bundesheer, wenn sie zur Stellungsstraße kommen, natürlich einen entsprechenden Eindruck vermittelt bekommen. Und wir brauchen diese Grundwehrdiener“, betonte Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil (SPÖ).

Stelungshaus Hesserkaserne

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Mikl-Leitner: „Unverzichtbare Leistungen“

„Wie wichtig ein starkes, ein funktionierendes Bundesheer ist, das haben wir vor allem bei der Migrationsbewegung seit dem Jahr 2015 erleben können. Und auch heute im Bereich dieser großen Herausforderung, die uns in den nächsten Jahren noch beschäftigen wird, leistet das Bundesheer, vor allem zur Sicherung an unserer Grenze, Großartiges“, hob Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) die Bedeutung des Bundesheeres hervor.

Das Stellungshaus ist übrigens das erste von bundesweit sechs, die nun um rund 25 Millionen Euro saniert werden. Die Modernisierungen in St. Pölten kosteten rund 2,2 Millionen Euro und wurden zur Gänze von niederösterreichischen Firmen durchgeführt. Die gesamten Arbeiten im Stellungshaus sollen nach Ostern fertiggestellt sein. Frauen, die sich für den Dienst beim Bundesheer interessieren, werden nicht hier, sondern in einer Einrichtung des Bundesheeres in Wels (Oberösterreich), auf ihre Tauglichkeit überprüft.

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