Agrartechnologie-Studium entsteht in Wieselburg

Niederösterreich bekommt als erstes Bundesland einen Fachhochschul-Studiengang für Agrartechnologie. Ab Herbst können in Wieselburg 25 Studierende den Bachelor-Studiengang belegen. Im Vollausbau wird es 75 Studienplätze geben.

Der neue Studiengang sei ein weiterer Meilenstein in der Hochschul-Entwicklung in Niederösterreich, teilte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei einer Pressekonferenz gemeinsam mit Bundesminister Harald Mahrer (ÖVP) und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) am Dienstag mit. Wieselburg (Bezirk Scheibbs) ist „ein Ort, wo Tradition gelebt und Zukunft gemacht wird“, begründete die Landeshauptfrau die Wahl des Standortes.

Man wolle junge Menschen mit jenem Wissen ausstatten, das sie brauchen, verwies Mikl-Leitner auf Kompetenzen für modernste landwirtschaftliche Produktionsketten und Verfahrenstechniken, die im Zuge des neuen FH-Studienganges vermittelt werden sollen. Wieselburg sei „das wohl traditionsreichste Agrarzentrum des Landes“, sagte Mikl-Leitner und sprach dabei etwa das Francisco Josephinum und die Wieselburger Messe an, die auch als Zentrum für landwirtschaftliche Innovation einen Ruf weit über die Grenzen des Landes hinaus genieße.

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Bundesminister Harald Mahrer, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der Direktor des Francisco Josephinums, Alois Rosenberger (von links nach rechts).

NLK Reinberger

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Bundesminister Harald Mahrer, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der Direktor des Francisco Josephinums, Alois Rosenberger (v.l.)

Ein Studium als Schnittstelle zur Landwirtschaft

Das Land Niederösterreich bemüht sich schon seit geraumer Zeit, den neuen Studiengang nach Niederösterreich zu holen. Der neue Studiengang wird direkt an der bestehenden Fachhochschule Wieselburg angesiedelt. Begonnen wird im Herbst 2018 mit zunächst 25 Studierenden. Im Vollausbau soll es 75 Studienplätze geben.

Bis dato gibt es in ganz Österreich keinen Fachhochschul-Studiengang mit agrarischem Schwerpunkt. Das nun entstehende Studium gilt als Schnittstelle zwischen Informationstechnologie und Landwirtschaft. Berufsfelder sollen sich für Studierende unter anderem im Agrarhandel oder in der Agrarindustrie auftun - mehr dazu in Land bewirbt sich um neuen Agrar-Lehrgang (noe.ORF.at; 3.8.2017).

Der neue FH-Studiengang sei ein weiteres bedeutsames „Upgrade für das Agrarland Niederösterreich“, betonte Landeshauptfrau-Stellvertreter Pernkopf am Dienstag. Innovationen in der Landwirtschaft müssten erforscht, aber auch praxistauglich und leistbar für die Bäuerinnen und Bauern zur Verfügung gestellt werden können, betonte er. Der Standort Wieselburg biete „ein ideales Umfeld für den praxisorientierten Unterricht und für die Forschung“, so Pernkopf.

Neue Studien auch in Krems, St. Pölten & Wr. Neustadt

Bundesminister Mahrer hob in seiner Stellungnahme den großen Stellenwert der Digitalisierung hervor. In Zukunft brauche es eine Vielzahl an Spezialistinnen und Spezialisten, und daher müsse man die Digitalisierung ebenso in bestehende Lehrberufe hineinbringen wie in die Ausbildung an den höheren technischen Lehranstalten oder auch im Hochschulbereich. Eine darauf abzielende Ausschreibung für die Fachhochschulen sehe insgesamt 450 Studienplätze vor, 110 davon würden nach Niederösterreich gehen.

Neben dem neuen Studiengang in Wieselburg wurden 30 Studienplätze an der FH Krems für den Studiengang „Data Science and Digital Business Analytics“, 25 Studienplätze an der FH St. Pölten für den Studiengang „Data Science and Digital Business Analytics“ sowie 30 Studienplätze für Robotik an der FH Wiener Neustadt bewilligt. „Niederösterreich war immer schon Vorreiter und wird mit den neuen Studienprogrammen seine Vorreiterrolle weiter ausbauen", betonte Mahrer.

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