Tagesklinik für Kinderpsychiatrie eröffnet

Nach langen Planungen und Adaptierungen der Räumlichkeiten ist im Landesklinikum Waidhofen an der Thaya eine Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie eröffnet worden. Der Vorteil: Betroffene sparen sich künftig weite Wege.

Kinder, die in der neuen Tagesklinik in Behandlung sind, leiden an unterschiedlichen seelischen Erkrankungen, etwa Aufmerksamkeits- und Angststörungen oder Depressionen. Ab sofort erhalten bis zu zehn junge Patienten tagsüber Unterstützung von Ärzten, Psychologen, Musik- oder Ergotherapeuten und Sozialarbeitern. Auch der Schulunterricht findet für Kinder und Jugendliche statt. Am Abend wohnen sie hingegen bei ihren Familien.

Tagesklinik Waidhofen/Thaya

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Neben dem Schulunterricht werden die Kinder auch therapeutisch betreut

Für Ursula Marinitsch, Leiterin der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie ist es ein intensiveres Angebot als eine ambulante Betreuung: „Kinder, die nicht mehr in die Schule gehen, müssen wieder an diesen Rhythmus und diese Struktur gewöhnt werden, dabei können wir sie unterstützen.“ Aufgenommen werden Kinder im Alter von sechs bis 18 Jahren. Im Schnitt verbringen die jungen Patienten etwa zwölf Wochen in einer Tagesklinik.

Intensive Zusammenarbeit mit Eltern

Gleichzeitig sei auch die Zusammenarbeit mit den Familien intensiver, meinte Marinitsch: „Das ist ganz klar ein Vorteil der Tagesklinik, weil dort oft die Probleme liegen, am Wochenende oder am Abend.“ Die Ärztin betonte zudem, dass die Hemmschwelle, ein Kind in einer psychiatrischen Einrichtung anzumelden, bei einer Tagesklinik niedriger ist als im stationären Bereich.

Landesklinikum Waidhofen Kinderpsychiatrie Jugendpsychiatrie

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Die Tagesklinik ist im Landesklinikum Waidhofen an der Thaya untergebracht

Mit der neuen Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde laut dem für die Landeskliniken zuständigen Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) auch im Waldviertel die bestmögliche Versorgung für jene geschaffen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden: „Das ist die Aufgabe der öffentlichen Hand, hier einzuspringen, wenn im persönlichen Umfeld etwas nicht funktioniert, deshalb ist das ein ganz wichtiger Schritt.“

In Mauer (Bezirk Amstetten), Tulln und in der Hinterbrühl (Bezirk Mödling) gibt es bereits eigene Tageskliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie. In den nächsten Jahren sollen solche Einrichtungen auch in Mistelbach und Wiener Neustadt folgen.

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