Industriellenvereinigung fordert Reformen

Die niederösterreichische Industriellenvereinigung fordert Reformen statt Populismus von einer neuen Bundesregierung. Die derzeitige Aufschwungphase, die sich etwas eintrübt, müsse durch weitere Reformschritte abgesichert werden.

Im dritten Quartal dieses Jahres steigt das Konjunkturbarometer der Industriellenvereinigung (IV) Niederösterreich erneut leicht an. Die 36 befragten Betriebe sind weiterhin mit der aktuellen Situation zufrieden, der Ausblick auf die nächsten Monate ist jedoch leicht getrübt.

Salzer: „Prognosen trüben sich etwas ein“

Laut dem Präsidenten der niederösterreichischen Industriellenvereinigung, Thomas Salzer, blicken die Unternehmen nicht mehr so optimistisch wie noch während der ersten Hälfte des Jahres auf die nächsten Monate. „Die Prognosen für die zukünftige Entwicklung trüben sich etwas ein“, so Salzer.

Die optimistischen Prognosen aus den ersten Quartalen 2017 sind großteils aufgegangen. So waren im dritten Quartal 76 Prozent aller befragten Unternehmen zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage, weiters bezeichneten 78 Prozent den aktuellen Auftragsbestand als „gut“. Mit den aktuellen Auslandsaufträgen ist mehr als die Hälfte der befragten Betriebe (56 Prozent) zufrieden, unterm Strich kletterte hier der Saldo erneut von 47 auf 56 Punkte nach oben. „Der Außenhandel ist und bleibt ein wichtiger Eckpfeiler für Wachstum und Wohlstand. Er konnte in den vergangenen Monaten den Reformstillstand während des Wahlkampfes abfedern, aber darauf sollten wir uns nicht verlassen“, sagt Salzer.

Reformen seien Voraussetzung für Wohlstand

Eine deutliche Verunsicherung gibt es bei der Einschätzung des Beschäftigungsstandes in drei Monaten. Während im zweiten Quartal noch 40 Prozent der Unternehmen mit steigender Beschäftigung in den nächsten Monaten rechneten, gehen jetzt nur noch sechs Prozent von einer günstigen Entwicklung aus. Nicht nur deshalb, aber wohl auch deshalb, fordert die IV Reformen statt Populismus von einer neuen Bundesregierung.

„Die derzeitige Aufschwungsphase muss durch weitere Reformschritte abgesichert werden, um länger zu wirken“, sagt dazu IV-NÖ-Präsident Salzer. „Nach dem populistischen und klassenkämpferischen Wahlkampf sowie dementsprechenden Beschlüssen in der jüngsten Nationalratssitzung kurz vor der Wahl, sollen die Parteien wieder zu sachorientierter Politik zurückkehren. Unter anderem müssen in der kommenden Legislaturperiode endlich eine moderne Arbeitsrechtregelung und eine spürbare Steuer- und Abgabensenkung umgesetzt werden. Damit ein Vorstoß in die europäische Spitzengruppe bei Forschung und Innovation gelingen kann.“ Diese Reformen sind laut Salzer Voraussetzung für den Erhalt und den Ausbau von Wohlstand und Beschäftigung.

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