Zwei Klimaschutzpreise für Projekte aus NÖ

Der Österreichische Klimaschutzpreis ist am Montagabend vergeben worden. Zwei Sieger kommen aus Niederösterreich: die Waldviertler Werkstätten in Schrems (Bezirk Gmünd) und die Marktgemeinde Krummnußbaum (Bezirk Melk).

Krummnußbaum verschrieb sich in der Vergangenheit der flächensparenden und kosteneffizienten Siedlungsentwicklung und setzte sich so beim Klimaschutzpreis in der Kategorie „Gemeinden & Regionen“ gegen Lustenau (Vorarlberg), St. Johann im Pongau (Salzburg) und Innsbruck (Tirol) durch. Vorrangiges Ziel in der Marktgemeinde ist die Belebung des Ortszentrums und die Vermeidung von motorisiertem Verkehr. So soll verhindert werden, dass immer mehr Menschen vom Ortszentrum weg in neue Siedlungsgebiete ziehen und Grün- und Ackerflächen verschwinden.

Krummnußbaum

Energie und Umweltagentur NÖ

Krummnußbaum will das Ortszentrum mit zahlreichen Ideen beleben und attraktiv machen

Um das zu erreichen, wurden Erweiterungsflächen am Ortsrand gestrichen, ein als Bauhoffnungsgebiet gewidmeter Acker etwa zurückgewidmet. Stattdessen entsteht künftig auf dem Areal eines ehemaligen Geschäfts und eines stillgelegten Bauernhofs ein neues Gemeindezentrum. Auf einem alten Sportplatz, mitten im Ort, sind neue Wohnungen geplant. Der Bahnhof befindet sich von dort aus gesehen in fußläufiger Distanz. Und auch der Nahversorger im Ort konnte erhalten werden. Er soll künftig ebenfalls im neuen Gemeindezentrum Platz finden.

Photovoltaikanlagen durch Crowdfunding

In der Kategorie „Betriebe“ gewann eine Idee, die heuer bereits 15 Jahre alt ist. Unter dem Titel „Die Zukunft beginnt jetzt! – 15 Jahre Sonnen-Gut-Scheine“ bekam die Waldviertler Werkstätten GmbH von Heinrich Staudinger den Klimaschutzpreis verliehen. Ebenfalls nominiert waren in dieser Kategorie das Projekt „Strohdämmung – zertifiziert und regional“ der SonnenKlee GmbH in Kematen an der Ybbs (Bezirk Amstetten) und die Zotter Schokoladen Manufaktur in der Steiermark.

Heini Staudinger

Michael Rottmann

Die Waldviertler Werkstätten GmbH aus Schrems setzt auf die Kraft der Sonne

Vor 15 Jahren begann Staudinger Geld von Freunden und Kunden zu sammeln, um es in die Errichtung von Photovoltaikanlagen zu investieren. Die Erfolgsidee: Ein Sonnengutschein kostet 200 Euro. Ihr Geld bekamen die Investoren langfristig in Form von Warengutscheinen mit einem höheren Warenwert zurück. Bis heute wurden mehr als 12.500 dieser Sonnengutscheine verkauft. Damit wurden Photovoltaikanlagen am Betriebsgebäude und in der Umgebung ebenso finanziert wie die Dämmung von Gebäuden, ein Heizwerk und Solarwärmeanlagen.

Ausgezeichnete Umwelt- und Klimaschutzprojekte

In der Kategorie „Tägliches Leben“ ging der Klimaschutzpreis an Beatrix Altendorfer und Andrea Breithuber aus Graz (Steiermark). Die Vetterhof KG aus Lustenau (Vorarlberg) gewann in der Kategorie „Landwirtschaft“. Die Kreisel Electric GmbH aus Rainbach im Mühlkreis (Oberösterreich) ging als Sieger in der Kategorie „Unternehmen Energiewende" hervor. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz betonte bei der Preisverleihung in Wien: „Der Österreichische Klimaschutzpreis ist die wichtigste Auszeichnung für herausragendes Engagement im Bereich Umwelt- und Klimaschutz. Einen großen Beitrag dazu lieferte der ORF als mediale Plattform.“

Der Österreichische Klimaschutzpreis wird seit 2008 gemeinsam vom Umweltministerium und dem ORF in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzinitiative „klimaaktiv“ und Partnern vergeben. In den vergangenen zehn Jahren wurden aus fast 3.000 Einreichungen 186 ausgewählt und präsentiert. Heuer wurden 173 Projekte eingereicht. ORF-Generaldirektor Wrabetz und Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) zeichneten die fünf Gewinnerprojekte aus.

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