„Angst“ bei den Europäischen Literaturtagen

Am Donnerstag starten die 9. Europäischen Literaturtage in Krems. Die viertägige Veranstaltung steht unter dem Motto „Angst“. Zu diesem Thema referieren Schriftsteller und Literaturexperten aus ganz Europa.

Ob die Angst vor Terroranschlägen, die Angst, die Menschen auf ihrer Flucht aus Kriegsgebieten verspüren, oder die Angst vor der unvorhersehbaren Zukunft - nach einer beispiellos langen Periode des sozialen und politischen Friedens hat die Angst auch Europa wieder erreicht, heißt es auf der Website der Europäischen Literaturtage.

Die 9. Europäischen Literaturtage in Krems nehmen sich diesem Grundgefühl unserer Zeit an. Vier Tage lang sprechen Schriftsteller und Literaturexperten in Dialogen und Lesungen über dieses Thema und fragen nach den Möglichkeiten von Erkenntnis und Empathie, die dabei helfen könnten, zuversichtlich nach vorne zu blicken.

Europäische Literaturtage 2016 in der Minoritenkirche

©Sascha Osaka, ELit Literaturhaus Europa

Bei den 8. Europäischen Literaturtagen 2016 war der Ansturm in der Minoritenkirche groß

Ehrenpreis für Elif Shafak

Zur Eröffnung am 16. November lädt der Wiener Romancier und heuer mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Robert Menasse zum Gespräch in die Minoritenkirche in Krems. Er diskutiert mit dem deutschen Schriftsteller Philipp Blom über dessen Buch zur Geschichte der kleinen Eiszeit in der frühen Neuzeit. Im Zentrum steht die Frage, ob und wie viel dieses Ereignis in der Vergangenheit mit unserer Gegenwart zu tun hat, und was das für Europa bedeutet.

Auf Schloss Spitz, im Zentrum der Wachau, folgen ab Freitag Gesprächsrunden zu dem Leitthema, unter anderem mit der schwedischen Journalistin Elisabeth Aasbrink, dem slowenischen Essayisten Ales Steger und der türkischen Schriftstellerin Elif Shafak, der im Rahmen der Literaturtage der Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz und Handeln überreicht wird. Ihr jüngster Roman „Der Geruch des Paradieses“ dreht sich um Identität und Sexualität, Feminismus, die Türkei, den Islam, Glauben, Zweifel und Gott.

Elif Shafak

Fethi_Karaduman

Elif Shafak kritisiert in ihren Büchern das türkische Regime

„Literarisches“ Dinner und Lyrik kombiniert mit Jazz

Ergänzt wird das Programm durch Workshops und Lesungen für junge Menschen in Schulen und im Karikaturmuseum Krems. Ein weiterer Höhepunkt ist ein „literarisches“ Dinner am Samstagabend, kombiniert mit Weinverkostung und Poesie. Den Abschluss der Literaturtage bildet eine Sonntagsmatinee mit Lyrik und Jazz.

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