Vier Länder arbeiten an Energie-Testregion

Österreichs größtes Innovationsprojekt für grüne Energie startet. Im „Green Energy Lab“ bündeln vier Bundesländer ihre Forschungen zum Thema effizienter Einsatz von erneuerbarer Energien in einer gemeinsamen Testregion.

Das neu entstehende „Green Energy Lab“ ist das größte jemals genehmigte Innovationsprojekt für Entwicklung und Demonstration grüner Energietechnologien am Weg zu 100 Prozent erneuerbarem Strom und Wärme in Österreich, heißt es in einer Aussendung der EVN. Diese „Vorzeigeregion Energie“ des Klima- und Energiefonds soll insgesamt über 100 Unternehmens- und Forschungspartner in 31 Teilprojekten im Wert von 150 Millionen Euro umfassen.

Das „Green Energy Lab“ wird neben der EVN auch von der Energie Burgenland, der Energie Steiermark und Wien Energie getragen sowie von der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich und dem steirischen Green Tech Cluster unterstützt.

Energieverteilung soll in Testregion optimiert werden

Die vier Bundesländer Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Wien arbeiten dabei zusammen und schaffen eine großflächige Testregion für innovative Systemlösungen. In der Region gibt es schon jetzt den bei weitem höchsten Anteil an schwankender erneuerbarer Energieerzeugung in Österreich wie Wind, Photovoltaik oder Solarthermie. Gleichzeitig deckt sich dieser noch zu wenig mit dem Bedarf der Region bzw. der Städte wie Wien und Graz.

Im genehmigten Antrag an den Klima- und Energiefonds wurden 31 strategisch vernetzte Teilprojekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 150 Millionen Euro dargestellt und eingereicht: Großflächig demonstriert werden zwei Stadtquartiere mit 100 Prozent erneuerbarer Energie in Graz und Korneuburg, neuartige Wärmespeicher in virtuellen Heizwerken, verbundene Strom- und Wärmenetze unter anderem mit Hochtemperatur-Wärmepumpen, flexible Stromabnahme von Industrie und Haushalten, solare Wärmeerzeugung und Speicherung im Großformat, sowie smarte Anbindung der Nutzer.

Pufferspeicher Prottes

Raimo Rudolf Rumpler

Der Batteriespeicher in Prottes arbeitet bereits, neue flexiblere Speichersysteme werden gerade entwickelt

Erst Anfang November wurde Österreichs größter Batteriespeicher in Prottes (Bezirk Gänserndorf) in Betrieb genommen. „Wir forschen hier – in direkter Nähe zum ertragsstärksten Windpark der EVN – daran, wie wir moderne Batteriespeicher dazu nutzen können, die schwankende Erzeugung von Wind und Photovoltaik sicher in unser Stromnetz zu integrieren. Damit der Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung und die Versorgungssicherheit Hand in Hand gehen“, erläuterte EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz.

„Niederösterreich erzeugt 100 Prozent seines Strombedarfs aus erneuerbarer Energien, das ist schon seit zwei Jahren der Fall, das hilft dem Klima und erzeugt Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Doch das gelingt uns nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit. Deshalb wollen wir mit Speicherprojekten wie in Prottes die Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit weiter ausbauen“, erklärte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) das Engagement des Landes.

Hochflexibler Energiespeicher als Ziel

Im Zuge der Forschungstätigkeiten soll ein besonders hochflexibler Energiespeicher errichtet werden. Dabei geht es um die Kombination von einem Pumpspeicher und einer Groß-Batterie, um die Vorteile beider Technologien nutzen zu können. Pumpspeicher sind im Arbeitsbereich und bei Reaktionszeit limitiert, können aber große Energiemengen speichern. Die Batterie ist sehr dynamisch und sehr flexibel, aber in der Energiemenge stark beschränkt. „Um den künftigen Marktanforderungen besser gerecht zu werden, ist eine Kombination dieser beiden naheliegend, um beide Vorteile in einer Anlage nutzen zu können“, sagte EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz.

Links: