Leobersdorf kritisiert desolaten Lärmschutz

Die Lärmschutzwände entlang der Südautobahn (A2) bei Leobersdorf (Bezirk Baden) weisen massive Schäden auf, die Lärmbelastung ist zu hoch. Das bestätigen nun zwei Gutachten, die von der Gemeinde in Auftrag gegeben wurden.

Konkret geht es um den etwa drei Kilometer langen Autobahnabschnitt, der durch Leobersdorf führt. Die beiden Gutachten, die bei einem Sachverständigen für Lärmschutz in Auftrag gegeben wurden, belegen nun, was die Initiative #LebenohneLärm, die von allen Gemeinderatsfraktionen unterstützt wird, schon lange kritisiert: Der Geräuschpegel für die Anrainer ist zu hoch, die Lärmschutzwände sind in desolatem Zustand, teilte die Gemeinde Leobersdorf in einer Aussendung mit.

Bewachsene Lärmschutzwände Leobersdorf

Ziviltechnik Kaufmann

Lärmbelastung steigt durch Verkehr

In der Nacht seien die Bewohnerinnen und Bewohner einer Lärmbelastung von mehr als 45 dB ausgesetzt, was die empfohlenen Werte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überschreite, heißt es. Das seien die Zahlen aus dem Jahr 2012 - seitdem habe das Verkehrsaufkommen, und damit auch der Geräuschpegel, weiter zugenommen. Die Holzlattung der Lärmschutzwände sowie das Dämmmaterial ist laut dem Gutachten zum Teil verwittert oder gebrochen, zum Teil gibt es schädigenden Bewuchs.

Weiters wird kritisiert, dass dadurch nicht nur der Lärmschutz nicht mehr ausreichend gegeben ist, sondern sogar die Lärmschutzwände selbst Lärm machen. So würden etwa durch lockere Fluchttüren laute Klopfgeräusche entstehen.

Beschädigte Lärmschutzwände Leobersdorf A2

Ziviltechnik Kaufmann

Bürgermeister: „Dauerhafte Besserung möglich“

Die Gutachten wurden nun von der Marktgemeinde an die zuständigen Stellen der ASFINAG und im Land Niederösterreich übergeben. „An Freitagen fahren ja 100.000 Autos auf der A2 durch unseren Ort hindurch – und die ASFINAG hat schon an gleichbelasteten Orten gezeigt, dass eine dauerhafte Besserung sehr wohl möglich ist“, wird Bürgermeister Andreas Ramharter (Zukunft Leobersdorf) in der Aussendung zitiert, "wir sind für alle Gespräche offen, erwarten uns jetzt aber rasch, dass von der ASFINAG die dazu erforderlichen Grundlagen geschaffen werden.“

Von der ASFINAG heißt es dazu, dass noch eine detaillierte Lärmuntersuchung erforderlich ist. Mit der Gemeinde sei vereinbart worden, dass diese nächstes Jahr durchgeführt werden soll, danach können entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, heißt es.

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