Aus für römischen Müll in Dürnrohr

Ab 3. Dezember kann die italienische Hauptstadt Rom ihren Abfall nicht mehr in der Müllverbrennungsanlage in Dürnrohr (Bezirk Tulln) verbrennen lassen. Der Vertrag läuft aus, Rom bleibt damit auf seinem Müll sitzen.

Ein Zug voll mit römischem Haushaltsmüll dürfte in den nächsten Tagen noch in Dürnrohr entsorgt werden, dann ist aber Schluss. Ende 2016 handelte die EVN mit der Stadt Rom einen Vertrag aus, der auf ein Jahr und maximal 70.000 Tonnen Haushaltmüll begrenzt war - vorausgesetzt, dass es die Kapazitäten in Dürnrohr zulassen, denn der heimische Müll hat Vorrang.

Rom droht eine neue Müllkrise

Der Ewigen Stadt droht ein Weihnachten mit einer neuen Müllkrise. Wegen Problemen mit einigen Deponien und Müllverbrennungsanlagen habe sich die Menge des Mülls reduziert, die in Rom entsorgt werden kann. Wegen des Stopps der Züge nach Zwentendorf droht sich die Lage jetzt zuzuspitzen.

Jetzt will die Stadt Rom aufgrund von Sparmaßnahmen versuchen, den Müll in den angrenzenden Regionen zu entsorgen. Zehn Müllentsorgungsgesellschaften in den Regionen Abruzzen, Toskana, Umbrien, Piemont und Lombardei erklärten sich zur Übernahme des Hausmülls aus Rom bereit. Das Problem ist, dass Einigungen zwischen den Regionen für den Transport getroffen werden müssen, die aber aufgrund der Bürokratie längere Zeit beanspruchen könnten.

Die Stadtregierung um Bürgermeisterin Virginia Raggi sei besorgt, berichtete die römische Tageszeitung „Il Messaggero“. Pläne für die Errichtung von Müllverbrennungsanlagen scheiterten in Rom immer wieder aufgrund von Anrainerprotesten. Dazu kamen Missmanagement und Korruption beim Entsorgungsunternehmen AMA, bei dem ein Finanzloch von 650 Millionen Euro klafft, berichtete die Austria Presse Agentur.

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