Musikalisches Schneewittchen in Wr. Neustadt

Das „Theater im Neukloster“ in Wr. Neustadt schreibt seit fast 40 Jahren Erfolgsgeschichte. Etwa 6.000 Besucher kommen jährlich zur Weihnachtsproduktion. Heuer wird Schneewittchen als Märchenmusical gezeigt.

30 Schauspielerinnen und Schauspieler, im „richtigen“ Leben eigentlich Schüler, Studierende oder Berufstätige, sind Teil des Ensembles des Theaters im Neukloster. Es ist eines der erfolgreichsten Laientheater des Landes. Das Erfolgsgeheimnis ist laut Regisseur Florian Scherz, „dass wir Leute mit einer sehr, sehr großen Leidenschaft für das Theater sind, die aber auch hohe Ansprüche an sich selbst stellen - und das merkt man.“

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„Wir nehmen sicher nicht jeden, wir schauen uns die Leute sehr genau an, die da kommen, aber gleichzeitig sind wir nicht so elitär, dass wir sagen, man muss jetzt eine Ausbildung haben, dass man hier reinkommt“, so Regisseur Scherz, der auch selbst auf der Bühne steht und von dem auch die Musik stammt. Seine Eltern Harald und Irene Scherz leiten das Theater. Irene Scherz schreibt auch die Bücher.

Schneewittchen stand lange auf der Wunschliste

In der Vorweihnachtszeit spezialisierte sich das Theater im Neukloster auf Märchenmusicals. Angefangen mit „Der Verzauberte Wald“ im Jahr 1984. Das Märchen Scheewittchen wollte man laut Scherz schon lange spielen. „Das Problem ist, man braucht dafür sieben Zwerge, einen Prinzen, ein Schneewittchen. Das muss man erst einmal haben. Wir haben lange gewartet, bis wir ein Ensemble hatten, wo wir gesagt haben, jetzt haben wir die optimale Besetzung, jetzt können wir das Stück machen“, so Scherz.

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Premiere von Schneewittchen im Neukloster

Die Schauspielerinnen und Schauspieler zeigen vielfältige Musikstücke und Choreografien. Das Publikum war begeistert.

Regisseur Florian Scherz ist es besonders wichtig, „die Kinder sehr, sehr ernst zu nehmen“, wie er sagt. „Es gibt viele Inszenierungen, die das minimalisitisch machen oder versuchen das psychologisch aufzudröseln. Das versuche ich gar nicht“, so Scherz, „ich versuche ein Märchen so zu machen, wie ein Märchen ist. Es gibt böse und gute Leute, es gibt Trauer, es gibt Furcht, es gibt Spaß und all das muss da drinnen sein.“

Kinder geben direktes Feedback

Für die Schauspieler ist es eine besondere Herausforderung für und vor Kindern zu spielen. „Die Schwierigkeit ist definitiv, dass man nie ein leises Publikum hat. Man hat immer ein lautes Publikum - das ist gleichzeitig das Schwerste und das Schönste, weil man direkt ein Feedback bekommt“, sagt „Schnewittchen“ Lena Steyer.

Hinter den Produktionen stecken viele Stunden Anstrengung. Das Ensemble probt jedes Wochenende. „Unter der Woche gehen viele einem geregelten Job nach, daher proben wir am Wochenende. Es ist viel Arbeit. Für ein Weihnachtsmusical fangen wir im September an“, sagte Lena Steyer. Sieht man das Ergebnis, kann man feststellen, dass sich die Anstrengung auszahlt.

Das Publikum jubelte bei der Premiere begeistert. Das Schauspiel war überzeugend, die Choreografien und die Bühnenbilder liebevoll und professionell gestaltet. Eine Inszenierung, wo viel gelacht wird, vor allem über die sieben Zwerge, aber die auch spannende und traurige Momente zeigt. Das Märchenmusical wird bis zum 24. Dezember in Wr. Neustadt aufgeführt.

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