Anklage nach Missbrauchsserie

Die Vergewaltigung und der Missbrauch traumatisierter Jugendlicher in Markt Piesting (Bezirk Wiener Neustadt) haben ein gerichtliches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen 63-jährigen Mann eingebracht.

Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wirft dem Mann vor, drei Jugendliche vergewaltigt, sexuell missbraucht oder geschlechtlich genötigt zu haben. Zu den Übergriffen soll es im Haus des 63-Jährigen in der Nähe des Bahnhofes gekommen sein, wobei der Beschuldigte seine Opfer mit Alkohol, Zigaretten und Bargeld angelockt haben dürfte - mehr dazu in Sechstes Opfer in Missbrauchsfall (noe.ORF.at; 31.8.2107).

„Die Anklage ist erst vor wenigen Tagen eingebracht worden und deshalb noch nicht rechtswirksam“, sagt die Vizepräsidentin des Landesgerichtes Wiener Neustadt, Birgit Borns. Kommt es zum Verfahren, drohen dem 63-jährigen Mann wegen Vergewaltigung, sexuellen Missbrauchs wehrloser oder psychisch beeinträchtigter Personen und geschlechtlicher Nötigung bis zu zehn Jahre Haft.

Zweiter Verdächtiger nicht angeklagt

Laut Borns wird sich der Mann auch wegen des Verdachts der Nötigung verantworten müssen. Demnach wollte der 63-Jährige zwei weitere Jugendliche dazu bringen, nichts über die Vorfälle, die sich ab dem Sommer 2015 zugetragen haben sollen, zu erzählen. Zunächst wurde auch gegen einen zweiten Mann ermittelt - dieser ist aber nicht angeklagt.