Wartezeiten für CTs und MRTs sinken

Lange Wartezeiten für eine CT- oder MRT-Untersuchung haben in Niederösterreich immer wieder für Aufregung gesorgt. Nun gehen sie aber deutlich zurück. Der Grund dafür sind wohl die Obergrenzen bei der Wartezeit, die ab 1. Jänner gelten.

Im Sommer mussten die Patienten noch bis zu zwölf Wochen auf eine MRT-Untersuchung warten. Nun sind es etwa in St. Pölten nur noch 25 Arbeitstage, für ein CT sogar nur neun Arbeitstage. Der Grund dafür ist eine Einigung zwischen Sozialversicherung und Radiologen. Diese sieht ab Jänner für jedes Bundesland eine Obergrenze bei den Wartezeiten vor: 20 Arbeitstage für MRT- und zehn Arbeitstage für CT-Untersuchungen.

Bildschirmdarstellung einer Magnetresonanz Mammographie

APA/dpa-Zentralbild/Jan-Peter Kasper

Die Wartezeit für eine MRT-Untersuchung ist zuletzt stark zurückgegangen

„Es halten sicher noch nicht alle Institute die Wartefristen ein, was auch gar nicht gefordert ist“, erklärt Franz Frühwald, Radiologe in St. Pölten. Denn Gründe für einen Rückstau gebe es immer wieder, etwa wenn ein Gerät getauscht werden muss und damit sechs Wochen ausfällt. „Aber das System ist heute in der Lage, jedem Bewohner zu garantieren, dass er innerhalb der zehn Arbeitstage eine Computer-Tomographie oder innerhalb von 20 Arbeitstagen eine Magnetresonanz-Tomographie bekommt“, versichert Frühwald.

Ohne Geld keine Leistung

Der Grund für die langen Wartezeiten war zuletzt, dass die Sozialversicherungen den Radiologie-Instituten nur eine begrenzte Anzahl an Untersuchungen bezahlten. Der Bedarf stieg laut Frühwald aber weiter an und somit auch die Wartezeiten: „Aber ohne Bezahlung werden wir nicht arbeiten, schließlich müssen wir auch unsere Kosten decken.“ Seit dem Frühjahr bekommen die Institute wieder alle Untersuchungen bezahlt.

Um den Rückstau abzuarbeiten, haben die Radiologie-Institute vor allem ihre Öffnungszeiten ausgedehnt. „Es haben alle mit Überstunden und zusätzlichen Schichten am Abend versucht, mehr Kapazitäten bereitzustellen“, sagt Frühwald, der pro Woche nun 62 statt wie vorgeschrieben 40 Stunden geöffnet hat.

Gerald Bachinger

ORF

Patientenanwalt Gerald Bachinger

Beschwerden deutlich gesunken

Eine Verbesserung bei den Wartezeiten bestätigt auch Niederösterreichs Patientenanwalt Gerald Bachinger: „Kurzfristige Wartezeiten kann es immer geben, aber meiner Erfahrung nach werden diese maximalen Wartezeiten wirklich eingehalten.“ Die Beschwerden der Patienten, in den vergangenen Jahren waren es bis zu 400 Fälle, seien jedenfalls deutlich weniger geworden.

Verbesserungen gebe es laut Bachinger aber auch bei Akutfällen: „Früher hatten wir bei dringenden oder Akutfällen immer wieder Probleme bei der Patientenversorgung, das dürfte nach der Vereinbarung auch deutlich besser funktionieren, weil die Kommunikation zwischen Sozialversicherung und Instituten besser funktioniert.“ Für die Patienten bedeuten Akutfälle eine maximale Wartefrist von fünf Tagen. Außerdem müssen die aktuellen Wartezeiten auf der Homepage der Radiologie-Institute veröffentlicht werden.

Bachinger: „Zu viele CT- oder MRT-Untersuchungen“

Bislang führt die Einigung also zum gewünschten Erfolg, sagen Patientenanwalt Bachinger und Radiologe Frühwald. Die Sorge, dass die Zahl der Untersuchungen künftig wieder begrenzt werden könnte, haben die Experten nicht. Bachinger hält aber fest, dass es in Österreich - im internationalen Vergleich - generell zu viele CT- oder MRT-Untersuchungen gebe.

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