Explosion: Hitzeentwicklung bis zu 1.000 Grad

Nach der Gasexplosion in Baumgarten an der March (Bezirk Gänserndorf) ging am Mittwoch die Suche nach der Ursache weiter. Experten sprachen von einer „enormen Hitzeentwicklung“ von bis zu 1.000 Grad.

Laut Gas Connect Austria GmbH (GCA) wurde am Mittwoch in der am Vortag von einer Explosion betroffenen Erdgasstation Ursachenforschung und Schadensbegutachtung betrieben. Bereits am Dienstag hatte man vermutet, dass es in einem neu installierten Filtersystem zu einem Defekt gekommen war - mehr dazu in Explosion: Defekt in neuem Filtersystem (noe.ORF.at; 13.12.2017).

Auch zum Unfallhergang waren am Mittwoch neue Detail bekannt geworden. So hatte sich der 32-jährige Mann, der beim Unfall ums Leben gekommen ist, laut Unternehmenssprecher Armin Teichert mit einem neuen Anlagenteil im Bereich der Filterseparation beschäftigt. Während der Abnahme sei der Unfall passiert. Es habe eine „enorme Hitzeentwicklung“ von möglicherweise 1.000 Grad gegeben. Selbst Autos auf dem Parkplatz seien dadurch geschmolzen, so Teichert.

Höhe des Schadens noch unklar

Das von „Christophorus 9“ ins AKH Wien geflogene Opfer ist nach Polizeiangaben ein 29 Jahre alter österreichischer Staatsbürger. Es handle sich um einen GCA-Mitarbeiter, der laut Teichert bereits wieder aus der Intensivstation entlassen wurde - mehr dazu in Nach Explosion: Verletzte aus Spitälern entlassen (noe.ORF.at; 12.12.2017).

Am Ort der Explosion waren am Mittwoch forensische Sachverständige ebenso an der Arbeit wie Vertreter von Versicherungen und „Experten aus den eigenen Reihen“. Nicht ausschließen wollte der GCA-Sprecher, dass es zur Klärung der Ursache der Explosion auch eines metallurgischen Gutachtens bedürfen könnte. Die Höhe des entstandenen Sachschadens war ebenfalls noch Gegenstand von Erhebungen.

Der mutmaßlich durch ein technisches Gebrechen verursachte Unfall am Dienstag kurz vor 9.00 Uhr hatte ein Todesopfer, einen Schwerverletzten und 20 Leichtverletzte gefordert. Unter Letzteren sind nach Polizeiangaben je zwei serbische und rumänische sowie je ein ungarischer, slowakischer, polnischer und US-amerikanischer Staatsbürger. Sie sind laut Sprecher Heinz Holub überwiegend in Österreich wohnhaft.

Baumgarten einen Tag nach Explosion

Nach der Explosion in der Gasstation Baumgarten an der March ist der Betrieb wieder angelaufen. Die Gasleitungen werden wieder betrieben.

Betroffene Abschnitt wurde isoliert

Mittwochfrüh teilte die GCA mit, seit den Nachtstunden „wieder auf dem Versorgungs-Zustand wie vor dem Unfall“ zu sein. Das heiße, „alle Transitsysteme sind in alle Richtungen wieder funktionsfähig und in Betrieb. Auch die Inlandsversorgung ist gesichert“ - mehr dazu in Nach Explosion: Anlage wieder in Betrieb (noe.ORF.at; 12.12.2017). Der von der Explosion betroffene Abschnitt in der Erdgasstation - GCA-Geschäftsführer Stefan Wagenhofer hatte am Dienstagnachmittag von etwa 100 mal 100 Metern Fläche gesprochen, wo es zuletzt eine Bautätigkeit gegeben habe - sei von anderen Leitungen isoliert worden. Deshalb sei es auch möglich gewesen, den Gas-Transit wieder aufzunehmen.

Links: