Untersuchungen bestätigen Defekt an Filter

Nach der verheerenden Gasexplosion in Baumgarten an der March (Bezirk Gänserndorf) haben die Untersuchungen am Mittwoch einen Defekt in dem neuen Filtersystem bestätigt. Ein abgeplatzter Deckel führte zur Explosion.

„Es ist genau das bestätigt worden, was wir gestern schon vermutet haben. Durch die Untersuchungen am Mittwoch hat sich bestätigt, dass wirklich der Filterseparator, der neu montiert worden ist, Ursache oder Ausgangspunkt des Brandes war“, sagte Stefan Wagenhofer, Geschäftsführer von Gas Connect Austria GmbH (GCA), gegenüber noe.ORF.at. „Dieser Filterseparator hat einen Deckel und dieser Deckel ist abgeplatzt und dadurch auf einen anderen Anlagenteil geschlagen, wodurch es zu einer Entzündung kam, Gas ausgetreten ist und es dann schließlich zu diesem Brand gekommen ist.“

Eine Materialschwäche sieht der Geschäftsführer nicht. „Es ist deutlich erkennbar, dass der Deckel heruntergeschlagen worden ist und er hat die Explosion dann ausgelöst. Woran das genau liegt, möglicherweise am Verschluss des Deckels, wird noch analysiert“, so Wagenhofer. Den ganzen Tag über wurde am Mittwoch laut GCA Ursachenforschung und Schadensbegutachtung in der betroffenen Erdgasstation betrieben. Forensische Sachverständige waren ebenso an der Arbeit wie Vertreter von Versicherungen und „Experten aus den eigenen Reihen“, hieß es.

Staatsanwaltschaft leitete Verfahren ein

Die Staatsanwaltschaft Korneuburg leitete inzwischen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Gemeingefährdung mit Todesfolge ein. In diesem Zusammenhang wurde auch ein Gutachter bestellt, spätestens in acht Wochen soll ein Ergebnis vorliegen.

Am Ort des Unglücks hatte sich laut GCA ein TÜV-Mitarbeiter mit einem neuen Anlagenteil im Bereich der Filterseparation beschäftigt. Während der Abnahme sei der Unfall passiert. Es habe eine „enorme Hitzeentwicklung“ gegeben, so Unternehmenssprecher Armin Teichert. Er sprach von möglicherweise 1.000 Grad - mehr dazu in Explosion: Hitzeentwicklung bis zu 1.000 Grad (noe.ORF.at; 13.12.2017). Der TÜV-Mitarbeiter kam bei der Explosion ums Leben, weitere 21 Menschen wurden verletzt. Sie erlitten zum Teil Verbrennungen und wurden auf mehrere Spitäler aufgeteilt. Am Mittwoch konnte der Großteil wieder entlassen werden - mehr dazu in Nach Explosion: Verletzte aus Spitälern entlassen (noe.ORF.at; 12.12.2017).

Gasexplosion: Suche nach Ursache

Die Suche nach der Ursache für die Gasexplosion ging am Mittwoch weiter. Bei dem Todesopfer handelt es sich um einen TÜV-Mitarbeiter.

„Mitarbeiter geschockt und betroffen“

Mittwochfrüh teilte die GCA mit, seit den Nachtstunden „wieder auf dem Versorgungszustand wie vor dem Unfall“ zu sein - mehr dazu in Nach Explosion: Anlage wieder in Betrieb (noe.ORF.at; 12.12.2017). Unter den Mitarbeitern herrsche Betroffenheit, sagte GCA-Geschäftsführer Stefan Wagenhofer. „Wie es zu erwarten ist, ist ein Teil der Mitarbeiter sehr geschockt und betroffen, dennoch haben sich alle darauf konzentriert, die Anlage wieder in Betrieb zu nehmen. Es sind alle wieder zu ihrem Arbeitsplatz gekommen. Wir haben hier auch Kriseninterventionsteams im Einsatz“, so Wagenhofer.

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