Niki-Pleite: Jobwechsel könnte Probleme bereiten

Es sind bange Stunden für die Niki-Beschäftigen, denn weiterhin ist unklar, wie es mit der Fluglinie weitergeht. Ein „fliegender Wechsel“ zu einer anderen Airline könnte rechtliche Probleme bringen. Davor warnt jetzt die Arbeiterkammer.

Im Bieterrennen um die Fluglinie Niki, deren Mutterkonzern Air Berlin in Insolvenz ist, haben sich mehrere Interessenten gemeldet. Sie müssen bis Donnerstagmittag ein verbindliches Angebot legen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fluglinie kämpfen laut Arbeiterkammer in dieser schwierigen Situation auch noch mit arbeitsrechtlichen Unklarheiten.

Schadenersatzforderungen bei vorzeitigem Wechsel

Da in Österreich kein Insolvenzantrag vorliegt und das November-Gehalt an die Beschäftigten noch überwiese wurde, haben diese ein aufrechtes Dienstverhältnis, betont der Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, Markus Wieser. Sämtliche Ansprüche, Verträge aber auch Betriebsvereinbarungen seien derzeit gesichert.

Infohotline für Betroffene

Bei Fragen ist die Hotline der Arbeiterkammer NÖ unter 05 7171 20100 erreichbar. Informationen gibt es auch per Mail an flyniki@aknoe.at

Wieser warnt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daher vor einem raschen Wechsel zu einem neuen Dienstgeber, etwa anderen Fluglinien, die im Moment massiv um die Niki-Beschäftigten werben. „Wenn man jetzt einen fliegenden Wechsel begeht, dann tritt man eigentlich unberechtigt vorzeitig aus dem Unternehmen aus, und dann könnte das Unternehmen Regressansprüche an den Mitarbeiter stellen“, macht der Arbeiterkammer-Präsident auf die heikle Situation aufmerksam. Bei einem Wechsel müssten beispielsweise Kündigungsfristen unbedingt eingehalten werden.

Mitarbeiterinfo bei Niki

AK/Gernot Buchegger

Die Arbeiterkammer informierte am Dienstag die Niki-Mitarbeiter

Aufgebrachte Stimmung bei Niki-Mitarbeitern

Darüber informierten am Dienstagvormittag auch zehn Experten der Arbeiterkammer die Niki-Beschäftigten direkt am Flughafen in Schwechat, sowohl persönlich als auch bei großen Infoversammlungen. „Es ist unsere Aufgabe, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch zu beruhigen“, so Wieser. Die Stimmung sei emotional, viele Beschäftigte seien aufgebracht.

„Leider erleben wir das in den letzten Jahren immer ein paar Tage vor Weihnachten. Sie können sich vorstellen, das ist sicher nicht die Stimmung, die man sich für ein friedliches Fest wünscht", so Wieser. Wie es mit Niki weitergeht, ist noch völlig offen. Heute tagt laut Wieser in Deutschland der Gläubigerausschuss. Bis Jahresende muss eine Lösung gefunden werden.