ÖVP startet Aktion gegen politische Angriffe

Fast auf den Tag genau einen Monat vor der Landtagswahl hat die ÖVP am Freitag eine Aktion gegen Dirty Campaigning vorgestellt. In den sozialen Netzwerken will man auf unfaire Angriffe von Mitbewerbern aufmerksam machen.

Der Intensivwahlkampf der ÖVP Niederösterreich für die Landtagswahl am 28. Jänner beginnt zwar offiziell erst nach dem Dreikönigstag, doch die Vorbereitungen der Partei laufen schon jetzt auf Hochtouren. Unter dem Hashtag „#sonicht“ soll nun ein schmutziger Wahlkampf verhindert werden.

Prominente Leiterin der Aktion

Das Gesicht der Aktion ist die Fernsehschauspielerin Sabine Petzl, bekannt unter anderem aus der deutschen ZDF-Serie „Küstenwache“. „Wir möchten Angriffe aufzeigen, wir möchten Unwahrheiten richtigstellen und wir werden auf Schmutzkübel und Untergriffe hinweisen“, kündigte Petzl bei der Präsentation am Freitag an. Dafür werde man online auf den Plattformen Twitter und Facebook aktiv sein.

Unter anderem seien Unterstützer gefragt, die die ÖVP unter Verwendung des Hashtags auf fragwürdige Inhalte hinweisen sollen. So will man nicht nur Aussagen aus der Spitzenpolitik, sondern auch aus der zweiten und dritten Reihe erfassen.

Deutschland als Vorbild

Sabine Petzl, die früher eine Schule in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) besucht hatte und sich selbst heute als Niederösterreicherin bezeichnet, führte für ihren persönlichen Einsatz am Freitag mehrere Gründe an. So habe sie in Deutschland, wo sie jahrelang während Dreharbeiten gelebt hatte, einen im Vergleich zu Österreich deutlich besseren politischen Stil kennen gelernt. „Dort steht der Austausch von Argumenten in der öffentlichen Diskussion im Vordergrund und nicht die persönliche Beleidigung und Diffamierung des Mitbewerbers.“

Außerdem wolle sie ihren Beitrag dazu leisten, dass Politiker wieder als Vorbilder wahrgenommen würden, denn „ich möchte nicht, dass unsere Kinder, unsere Jugend, sich mit Grausen von dieser Politik abwenden und nichts mehr damit zu tun haben möchten.“ Insgesamt sei es das Ziel der Initiative, „wieder zu einem besseren Stil in der Politik“ zu finden, erklärte Petzl.

Appell an andere Parteien

ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner wiederholte seine Forderung an die anderen vier wahlwerbenden Parteien, einen fairen Wahlkampf zu führen: „Ersparen wir uns und vor allem den Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern einen Wahlkampf, wie ihn in Wahrheit keiner will.“

Wahlplakat Johann Mikl Leitner

Freiheitliche Jugend NÖ

Das umstrittene Facebook-Posting der Freiheitlichen Jugend

Es habe in den vergangenen Wochen bereits genügend Beispiele dafür gegeben, dass der Appell gegen Dirty Campaigning notwendig sei, so Ebner. Als „traurigstes Beispiel“ bezeichnete er das FPÖ-Sujet „Moslem-Mama Mikl“. Unfair seien außerdem einzelne Aussagen von SPÖ und Grünen sowie Vandalismus gegen die ÖVP-Landesparteizentrale im vergangenen Mai gewesen.

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