Snowboard-Weltcup mit positiver Zwischenbilanz

Zwei Podestplätze für Österreich und 700 Fans im Zielbereich - nach Tag eins des Snowboard-Weltcups in Lackenhof (Bezirk Scheibbs) zieht Organisationschefin Michaela Dorfmeister im Gespräch mit noe.ORF.at eine positive Zwischenbilanz.

Die Snowboard-Heimweltcup-Premiere in Lackenhof am Ötscher brachte zwei Podestplätze für Österreich. Julia Dujmovits musste sich am Freitag im Parallel-Riesentorlauf erst im Finale der überragenden Tschechin Ester Ledecka geschlagen geben, bei den Herren wurde Alexander Payer Dritter. Dujmovits sprach von einer Art „Befreiung“.

„Mir fällt ein bissl ein Stein vom Herzen. Mein Saisonstart war nicht so optimal. Ich habe die letzten Monate aber viel an mir gearbeitet, jetzt steht ein Topergebnis auf der Liste“, so die Österreicherin. Payer zeigte sich zufrieden. „Es könnte schlechter sein. Ich habe mich im Paralell-Riesentorlauf konstant entwickelt", so der Kärntner.

Michaela Dorfmeister Organisatorin Lackenhof

ORF / Klaus Fischer

Organisatorin Michaela Dorfmeister freut sich über einen gelungenen ersten Renntag

Nicht nach Plan verlaufen ist der gestrige Freitag für Lokalmatador Benjamin Karl. Karl trat nur vier Wochen nach seiner schweren Fußverletzung überraschend an und kämpfte aufopfernd um den Einzug ins Finale. Der Wilhelmsburger scheiterte schließlich aber hauchdünn um nur 18 Hundertstelsekunden in der Qualifikation. Organisationschefin Michaela Dorfmeister zieht im Gespräch mit noe.ORF.at insgesamt eine positive Bilanz. Neben zwei Podestplätzen sorgten am Freitag hunderte Fans für die richtige Stimmung.

noe.ORF.at: Vor dem Parallel-Riesentorlauf am Freitag hat der Dauerregen für große Probleme gesorgt. Wie sehr haben Sie eigentlich um die Austragung des Rennens gezittert?

Dorfmeister: Es waren natürlich schwierige Stunden für das gesamte Team, da war an Schlaf nicht zu denken. Die letzten vier Tage vor dem Bewerb hat es täglich neun Stunden lang durchgeregnet. Das war natürlich ein Wahnsinn für die Piste. Dass wir am Ende eine faire und glatte Strecke hinbekommen haben, ist ein Verdienst von allen Helferinnen und Helfern.

Die Erfahrung des Skiclubs ist uns sicher auch zu Gute gekommen und wenn alle an einem Strang ziehen, ist vieles möglich. Wichtig ist, dass jetzt alle sehr zufrieden sind und sich unsere harte Arbeit gelohnt hat. Gleich nach dem Finale haben wir sowohl von den Athletinnen und Athleten als auch von den Trainern und auch vom Internationalen Skiverband positive Rückmeldungen bekommen.

noe.ORF.at: Ein großes Thema war der Start von Lokalmatador Benjamin Karl nur vier Wochen nach seiner schweren Fußverletzung. Er hat gesagt, dass er bei keinem anderen Rennen der Welt gestartet wäre und dass er das nur für euch macht. Ist das eine besondere Anerkennung?

Dorfmeister: Ich finde das sensationell, dass er es überhaupt auf die Piste geschafft hat. Das ist nach einem doppelten Bänderriss und einem Knöchelbruch eigentlich ein Wunder. Schade, dass er die Qualifikation für das Achtelfinale nicht geschafft hat. Das hätten wir ihm alle gegönnt. Wenigstens kann er sich jetzt ein paar Tage erholen und hoffentlich wird er schnell wieder der Alte. Ich habe ihm bei der Abreise gesagt, dass ich im Februar eine Olympia-Medaille von ihm erwarte, weil er ja noch nie ohne Edelmetall von einem Großereignis heim gekommen ist (lacht).

noe.ORF.at: Zum großen Finale in Lackenhof wird am Samstag um 11 Uhr ein Teambewerb ausgetragen. Wie sehr hoffen Sie bei diesem „Duell der Geschlechter“ auf einen österreichischen Sieg?

Dorfmeister: Wir haben ja drei Paare am Start und wenn man sich die Ergebnisse im Parallel-Riesentorlauf am Samstag mit einem zweiten Platz von Julia Dujmovits und einem dritten von Alexander Payer ansieht, darf man von unserem Team einiges erwarten. Spannend finde ich, dass es auch zu Duellen Mann gegen Frau kommen kann. Die Teams dürfen ja selbst entscheiden, ob zuerst der Mann oder die Frau fährt. Wenn der Erste des Teams unten ist, öffnet sich oben die Startklappe für den anderen. Da dürfen sich die Zuschauer einiges erwarten.

Das Interview führte Klaus Fischer, noe.ORF.at

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