Pollensaison beginnt zwei Wochen früher

Das sehr milde und oft sonnige Wetter zu Jahresbeginn hat in Niederösterreich zum Teil für einen verfrühten Start der Pollensaison gesorgt. Allergiker können also schon Mitte Jänner unter den typischen Heuschnupfensymptomen leiden.

Wann der Pollenflug beginnt, variiert von Jahr zu Jahr und ist stark vom Wetter und den Temperaturen abhängig. 2017 hat der langanhaltende Frost für einen relativ späten Start des Pollenflugs gesorgt - heuer ist das aber anders, erklärt Katharina Bastl vom Pollenwarndienst der Medizinischen Universität Wien: „Dieses Jahr haben wir ein sehr frühes Jahr. Üblicherweise beginnen Hasel und Erle gegen Ende Jänner/Anfang Februar zu blühen. Da sind wir jetzt mit Anfang/Mitte Jänner im Schnitt zwei Wochen zu früh dran.“

Blühende Hasel

Katharina Bastl; www.pollenwarndienst.at

Blühende Hasel-Kätzchen bereits Mitte Jänner

„Robuste Pollenallergiker noch nicht betroffen“

Die Bäume blühen derzeit aber nur, wenn sie an thermisch begünstigten Standorten, also an sonnigen Hängen, in tieferen Lagen oder in Stadtgebieten wachsen. Empfindliche Allergiker können auf die Hasel-Pollen in der Luft reagieren. „Robuste Pollenallergiker, die zum Beispiel immer nur in der Vollblüte bei hohen Pollenkonzentrationen reagieren, werden jetzt noch nicht betroffen sein“, erklärt Bastl.

Nach der Hasel werden als nächstes die Grauerlen in Niederösterreich zu blühen beginnen. Ab März/April müssen Allergiker dann schon mit den Pollen von Eschen und Birken rechnen. Ob die Pollen fliegen und wie hoch die Konzentration in der Luft ist, hängt auch vom Wetter ab. Sobald es sonnig und trocken ist, wird die Pollenbelastung wieder höher.

blühende Grauerle

Katharina Bastl; www.pollenwarndienst.at

Die Grauerlen werden nach der Hasel zu blühen beginnen.

Eine Million Pollenallergiker in Österreich

Die Konzentration an Pollen in der Luft wird in Niederösterreich an zwei Stationen gemessen - in der Landeshauptstadt St. Pölten und in Allentsteig (Bezirk Zwettl). Etwa eine Million Menschen sind in Österreich auf Pollen allergisch - speziell für Niederösterreich gibt es derzeit aber keine konkreten Zahlen.

Wie die Prognose der Pollenbelastung für die kommenden Monate aussieht, kann die Biologin zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten. Es gibt allerdings zwei mögliche Szenarien. Erstens: es bleibt mild und die Mehrheit der Pflanzen erreicht die Blühbereitschaft. Dann würden die Pflanzen gleichzeitig die Kätzchen aufmachen. Es würde zu einem hohen Pollenflug kommen und das bedeutet üblicherweise auch eine große Belastung für die Pollenallergiker. „Das wäre die schlechteste Variante“, so Bastl.

Variante zwei wäre laut der Biologin die beste Situation für Allergiker: Das Wetter bleibt mild, die Pflanzen werden alle blühbereit. Dann kommt ein Kälteeinbruch mit langanhaltendem Frost, so würde die Mehrheit der Kätzchen erfrieren. Das würde dann wenig Pollenflug ergeben und damit auch eine geringe erwartbare Belastung für Allergiker.

Spaziergänge gezielt planen

Allen Allergikern, die die Pollenbelastung bereits jetzt spüren, empfiehlt Katharina Bastl vom Pollenwarndienst, Spaziergänge gezielt zu planen. „Sie sollten nicht entlang von Waldrändern spazieren gehen, wo die ersten Haseln schon blühen, sondern vielleicht in höhere Lagen ausweichen und nicht im Stadtgebiet, wo es wärmer ist, spazieren gehen, sondern eher außerhalb der Stadt“, so Bastl.

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