Im Stadttheater Baden sind die Narren los

Vom Broadway nach Baden: „Ein Käfig voller Narren“ ist ab Mitte Februar als Musicalfassung im Stadttheater zu sehen. René Rumpold und Matthias Schuppli spielen darin ein in die Jahre gekommenes, homosexuelles Paar.

Wenn nach Faschingsdienstag im restlichen Land wieder Ruhe einkehrt, legen die Narren in Baden erst so richtig los: Der Broadway-Klassiker „Ein Käfig voller Narren“ feiert am 17. Februar im Stadttheater Premiere.

Basierend auf dem Theaterstück „La Cage aux Folles“ von Jean Poiret aus dem Jahr 1973 erzählt das Musical die Geschichte von Georges und Albin, einem älteren, homosexuellen Pärchen. Die beiden Herren finden sich in einer kuriosen Situation wieder. Ihr Ziehsohn lernt ein Mädchen kennen und für deren erzkonservative Familie müssen die beiden Mann und Frau mimen - und so wird Albin kurzerhand zu „Zaza“.

René Rumpold und Matthias Schuppli im Musical "Ein Käfig voller Narren"

Lukas Beck/Bühne Baden

Vier Fragen an den Regisseur

Regie und Choreografie von „Ein Käfig voller Narren“ übernahm Leonard Prinsloo. Als Hausregisseur der Badener Stadtbühne arbeitete er zuletzt an Leo Falls Meisteroperette „Die Kaiserin - Fürstenliebe“. Die Vorfreude auf das im Februar startende Musical ist dem gebürtigen Südafrikaner anzukennen. Während eine Hand voll Musicals überall gespielt werde, gebe es laut Prinsloo einen wahren „Schatz an Musicals, die seltener gespielt werden“. noe.ORF.at hat dem Regisseur vier Fragen zu seinem neuen Stück gestellt.

  • Worauf können sich die Besucher in Baden freuen?

Auf Musik, die spritzig aber auch melancholisch ist, auf ein tolles Bühnenbild, tolle Kostüme und viel Choreografie. Und auf eine Geschichte, die wahrscheinlich noch immer ein bisschen heikel ist. Das Stück handelt von einem Transvestit, es erzählt von einem gleichgeschlechtlichen Pärchen, das einen Jungen großzieht.

„Ein Käfig voller Narren“

Regie und Choreografie: Leonard Prinsloo

Musikalische Leitung: Michael Zehetner

Mit René Rumpold, Matthias Schuppli, Benjamin Plautz, Ulrike Figgener

Stadttheater Baden, 17. Februar bis 25. März

  • Komik oder Tragik: Was überwiegt?

Es ist eine Kombination aus beidem. Da ist wahnsinnig viel Komik, fast jeder Satz ist eine Pointe. Vor allem am Ende des ersten Akts wird es aber auch traurig. Da singt Zaza dann „ich bin, was ich bin“ - ein Lied, das jeder, der sich nicht akzeptiert fühlt, singen könnte.

  • Warum wurde das Stück wieder zurück in die 1970er verlegt?

Heute ist Homosexualität kein so großes Thema mehr. Im Gegensatz zur Entstehungszeit in den 70ern ist gleichgeschlechtliche Ehe heute erlaubt, damals hatte das Stück eine ganz andere Relevanz. Deshalb haben wir es nun wieder in diese Zeit verlegt.

  • Welche Botschaft vermittelt das Stück heute?

Toleranz und Akzeptanz, leben und leben lassen.