Projekt soll Flüchtlingen und Gastronomie helfen
Minderjährige Flüchtlinge bereit für den Beruf zu machen – das hat sich das Projekt „Talente für Österreich“ der „Talenteentwicklung Missethon GmbH“ zum Ziel gesetzt. Begonnen wurde 2015 im steirischen Trofaiach, wo erstmals Raum für 30 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge geschaffen wurde. In dem Internat sollten sie die Möglichkeit bekommen, nach und nach an eine österreichische Lehre herangeführt zu werden.
Erstmals in Niederösterreich
Mit Korneuburg wurde der erste Standort in Niederösterreich verwirklicht. Dort wird das Projekt derzeit unter dem Namen „Talente für Niederösterreich“ durchgeführt, um motivierten Nachwuchs für den Gastronomie-Bereich auszubilden. Ziel ist es, junge Flüchtlinge in die Arbeitswelt zu integrieren und gleichzeitig Mangelberufe zu stärken.
Talenteentwicklung
Im Gastronomie-Bereich herrsche seit Jahren ein Fachkräftemangel, betont Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer. „Wir begrüßen deshalb alle Initiativen, die dazu beitragen, diesen Mangel zu verbessern“, so Pulker. „Wenn die Flüchtlinge engagiert sind und diese Branche für sich entdecken, kann das nur befürwortet werden“.
Hälfte hat bereits positiven Asylbescheid
Das Projekt wird aus Mitteln des Bundes und des Landes finanziert, die im Rahmen der Grundversorgung und von Bildungsmaßnahmen bereitgestellt werden. Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien, Irak, Eritrea und Somalia werden seit Mitte Dezember im Quartier in der Johann-Pammer-Straße in Korneuburg von einem pädagogischen Team betreut. Unter der Woche besuchen sie die spezielle Schule.
Auf dem Programm stehen Deutschunterricht und Allgemeinbildung. Im Mittelpunkt steht aber die spezifische Vorbereitung auf die Lehre in der Gastronomie. Sprachlich wird das B1-Level in Deutsch angestrebt – schließlich müssen die Jugendlichen die Deutschprüfung positiv abschließen, um einen Ausbildungsplatz annehmen zu können.
Talenteentwicklung
Angestrebt wird außerdem ein positiver Asylbescheid, den bereits fast die Hälfte der Flüchtlinge in Korneuburg hat. „Unsere Aufgabe ist es, die Jugendlichen ‚job ready‘ zu machen“, so der Projektleiter Josef Missethon. „Das kann bei jedem unterschiedlich lange dauern, je nachdem wie gut die Deutschkenntnisse und die fachliche und soziale Kompetenz sind“.
Bis zum Sommer sollen allerdings bereits einige dabei sein, die in die Lehre mit Berufsschule starten können. Aus diesem Grund ist das Projekt aktuell auf der Suche nach Gastronomiebetrieben, die Praktikumsplätze anbieten bzw. Lehrlinge suchen.
Erna Kazic, noe.ORF.at