Umstrittener Marchfeldkogel wird nicht errichtet

Das umstrittene Projekt Marchfeldkogel ist von den Betreibern überraschend zurückgezogen worden. Geplant war in Markgrafneusiedl (Bezirk Gänserndorf) die Errichtung eines 40 Meter hohen Berges mit Abbruchmaterial aus Wien.

Ursprünglich wollten vier Betreiber von Schottergruben ihre ausgebeuteten Gruben mit dem Abbruchmaterial aus Wien verfüllen und zusätzlich eine 40 Meter hohe Deponie, den Marchfeldkogel, mitten im Marchfeld errichten. Dieser Plan sorgte in der Vergangenheit bereits für Kritik von vielen Seiten. Nun wurde das Projekt überraschend zurückgezogen. Man habe sich seit 2012 vergeblich um eine Genehmigung bemüht, nun stoppe man das Projekt endgültig, bestätigte Michael Slamanig, der Pressesprecher der Errichtungsgesellschaft, im Gespräch mit noe.ORF.at.

Bagger schaufelt Schotter

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Mit Abbruchmaterial aus Wien hätte eine 40 Meter hohe Hügeldeponie errichtet werden sollen

Umweltanwalt: „Hügeldeponie völlig unnötig“

Dass das Projekt zurückgezogen wurde, bezeichnete Thomas Hansmann, der Umweltanwalt des Landes Niederösterreich, als richtigen Schritt. Man erspare der Bevölkerung rund um Markgrafneusiedl damit eine enorme Umweltbelastung - allein schon dadurch, dass Tausende Lkw-Fahren vermieden werden, sagte er.

Laut dem Umweltanwalt sei der geplante Marchfeldkogel ohnehin ein unsinniges Projekt gewesen. Schon bei der Vorstellung des Projekts im Februar 2016 verwies er darauf, dass es in diesem Gebiet genügend Schottergruben gebe, die aufgefüllt werden könnten. Zudem sei das Marchfeld eine flache und offene Landschaft, geprägt von landwirtschaftlichen Nutzungen, und nicht etwa die Bucklige Welt. Durch die Realisierung der Vorhaben wäre der für dieses Gebiet typische Landschaftscharakter nachhaltig negativ verändert worden, lautete die Kritik.

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