St. Pölten: Domplatz-Grabungen gehen weiter

Am Montag werden nach der Winterpause die archäologischen Grabungen am St. Pöltner Domplatz fortgesetzt. Heuer wird auf einer Fläche von mehr als 500 Quadratmetern gearbeitet. Man hofft auf neue Erkenntnisse zur römischen Bebauung.

Begonnen wird mit den Grabungen westlich des Südturms der Domkirche auf 261 Quadratmetern Fläche. Hier wird zunächst der Asphalt und die darunter liegende Schicht entfernt, bis man auf die erste Lage trifft, die Skelette enthält.

Läuft alles nach Plan, wird im Juli auf eine Fläche von 254 Quadratmetern nördlich des Domeinganges gewechselt. Der erste Abschnitt wird dann wieder geschlossen. Das Archäologenteam hofft, nicht nur die Skelette von Bestattungen freizulegen, sondern auch neue Erkenntnisse zur römischen Bebauung in diesem Bereich zu gewinnen. Für Interessierte steht ein Aussichtsturm zur Verfügung.

Grafik Ausgrabungen Domplatz 2018

Magisrat St. Pölten - Stadtmuseum

2018 sollen die grün eingezeichneten Flächen archäologisch erkundet werden

Die Ausgrabungen am Domplatz sind die gesetzliche Voraussetzung für die Neugestaltung, wird bei der Stadt St. Pölten betont. Der Magistrat ist deshalb auch immer wieder mit Kritik konfrontiert, etwa aufgrund der dadurch eingeschränkten Parkmöglichkeiten. Indes laufe die Planung für die Neugestaltung auf Hochtouren, heißt es in einer Aussendung des Rathauses. Auch neue Aspekte, die sich aus der Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2024 ergeben, sollen in das Konzept einfließen.

Grabungen für Wohnbauprojekt abgeschlossen

Archäologische Grabungen gab es bis vor kurzem auch im Norden der Landeshauptstadt, wo ein großes Wohnbauprojekt umgesetzt werden soll. Hier liegt nun der Abschlussbericht vor. Durch die Grabungen konnten die Reste eines NS-Zwangsarbeiterlagers dokumentiert werden. Noch heuer soll die Umwidmung des Grundstücks vorbereitet werden. Ende 2019 sollen hier 720 Wohnungen entstehen - mehr dazu in NS-Zwangsarbeiterlager dokumentiert (noe.ORF.at; 10.3.2018).

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