Waldviertler retten Kirche vor dem Verfall

Die Kirche von Zuggers (Tschechien) hat bereits als Kaserne, Wachturm, Kino, Baumateriallager und Turnsaal gedient, befindet sich aber in schlechtem Zustand. Nun soll das 600 Jahre alte Gebäude grenzüberschreitend saniert werden.

Die Kirche von Zuggers liegt in einem ehemaligen Vorort von Gmünd, nur wenige hundert Meter von der österreichischen Grenze entfernt. Das baufällige Gotteshaus wird nicht geheizt, als Beleuchtung dienen Kerzen und der Putz bröckelt ab. Der Zahn der Zeit hinterließ definitiv unübersehbar seine Spuren.

Ohne Zweifel muss das Johannes dem Täufer geweihte Gotteshaus dringend generalsaniert werden. Auf alten Bildern im Inneren sieht man jedenfalls Abbildungen aus besseren Tagen. Diesen Glanz wollen österreichische und tschechische Gläubige dem Gebäude nun wieder verleihen. Mit einem zweisprachigen Festgottesdienst am Ostermontag wollte man dieses gemeinsame Ziel unterstreichen.

Grenzüberschreitende Messe

ORF/Andreas Kotzmann

Die Kirche von Zuggers soll vor dem endgültigen Verfall gerettet werden

Pfarrer Tomáš Vyhnálek erzählte gegenüber noe.ORF.at: „Die Kirche ist ein Treffpunkt für viele Leute aus der Umgebung, nicht nur von der tschechischen Seite sondern auch von der österreichischen Seite.“ Für Heidelinde Schandl aus Finsternau (Bezirk Gmünd) hat der Besuch der Kirche etwas Berührendes: „Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich noch einmal in dieser Kirche sein kann, wo auch meine Großeltern, Mutter und ihre Geschwister waren. Schon als ich das erste Mal hier war, war ich überwältigt.“

Kirche ist in sehr baufälligem Zustand

Der holprige Boden ist notdürftig mit alten Teppichen bedeckt, der Dachstuhl sah auch schon bessere Zeiten und das Hauptaltarfresko muss restauriert werden. Doch in der Kirche gibt es noch viele andere Baustellen, etwa die Fenster. Sie sind nur mit einer Plastikfolie abgedeckt. Die Sanierung des Gotteshauses liegt Franz Illetschko aus Brand (Bezirk Gmünd) am Herzen: „Ich möchte mithelfen, dieser Kirche wieder neues Leben einzuhauchen.“ Mit Gleichgesinnten will er das Gotteshaus vor dem Verfall bewahren.

Petra Ottitsch, noe.ORF.at