Hilfswerk kämpft mit Personalmangel

Der steigende Pflegebedarf, bevorstehende Pensionierungen und nachfolgende geburtenschwache Jahrgänge sorgen für einen Personalmangel im Bereich der mobilen Pflege. Das Hilfswerk sucht mindestens 100 neue Mitarbeiter.

„Wir sehen uns mit geburtenschwachen Jahrgängen konfrontiert, was vor allem im Pflegebereich zu einem Personalmangel in den nächsten Jahren führen wird. Zusätzlich werden viele erfahrene Pflegekräfte in den kommenden fünf bis sieben Jahren in Pension gehen. Deshalb ist es wichtig, das Berufsbild der Pflegefachkraft attraktiver zu gestalten“, sagt Michaela Hinterholzer, die Präsidentin des Hilfswerks Niederösterreich, gegenüber noe.ORF.at. Ab sofort suche man 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Hilfswerk: „Höhere Zulagen für mobile Pflegekräfte“

Das Hilfswerk Niederösterreich begrüße den Arbeitsschwerpunkt des Landes zum Thema Pflege, in einem ersten Schritt müsse man jedoch bei den Arbeitnehmerinnnen und Arbeitnehmern ansetzen, heißt es in einer Aussendung. „Neben einer Erhöhung des Pflegegeldes muss auch an die diplomierten Fachkräfte gedacht werden. Nur mit höheren Zulagen kann einem Personalmangel entgegengewirkt werden“, ist Hinterholzer überzeugt. Sie drängt auch darauf, dass es beim Einstiegsgehalt einen Ausgleich zwischen der stationären Pflege in einem Krankenhaus und der mobilen Pflege geben muss, denn derzeit verdient eine mobile Pflegekraft rund 20 Prozent weniger, da sie keine Nachtdienstzuschläge erhält.

Nur mit zufriedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihre Tätigkeit gerne ausüben, sei es möglich, der steigenden Nachfrage im Pflegebereich gerecht zu werden. „Und dazu gehört auch eine adäquate Bezahlung für die erbrachten Leistungen“, betonte Hinterholzer. Um mehr junge Menschen für die Tätigkeit in der mobile Betreuung zu gewinnen, überlegt das Hilfswerk derzeit Pflegestipendien zu vergeben.

Auch Volkshilfe tritt für höhere Zulagen ein

„Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der mobilen Pflege müssen dasselbe verdienen wie Beschäftigte im stationären Bereich“, forderte auch Ewald Stadler, der Präsident der Volkshilfe Niederösterreich. „Selbstverständlich“ unterstütze man die Initiative des Hilfswerks.

„Wir werden das Thema auf die Agenda unserer gemeinsamen Meetings mit den anderen Trägerorganisationen setzen“, so Gregor Tomschizek, Geschäftsführer der Volkshilfe und auch der diesjährige Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Trägerorganisationen in Niederösterreich, der neben der Volkshilfe auch das Hilfswerk, die Caritas St. Pölten, die Caritas Wien sowie das Rote Kreuz angehören. „Wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir bei den politisch Verantwortlichen Gehör finden“, so Tomschizek.

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