Maikäfer ungewöhnlich früh aktiv

Die Maikäfer sind heuer ungewöhnlich früh unterwegs. Um Korneuburg und Tulln etwa sprechen Experten bereits von einem starken Ausmaß. Vereinzelt wurden bereits Schäden, etwa an Kastanienbäumen, festgestellt.

Sehr stark von Maikäfern befallen ist die Kastanienallee der Garten Tulln - hier hat das große Fressen bereits begonnen. An den Blättern der Bäume hängen Hunderte Maikäfer. Besonders auffällig sind die Flüge der Käfer in den Morgen oder Abendstunden, heißt es. Ein Naturschauspiel, das es aber nur alle paar Jahre zu sehen gibt.

Vier Jahre für Entwicklung bis zum Käfer

„Das ist deshalb so, weil der Entwicklungszyklus des Käfers vier Jahre dauert. Unter Umständen auch nur drei und in kalten Zeiten auch fünf Jahre“, sagt der wissenschaftliche Leiter des Hauses der Natur, Erich Steiner. „Der Maikäfer entwickelt sich aus dem Engerling, den viele kennen, wenn sie zu Hause umgraben.“

Engerlinge

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Engerlinge schädigen vor allem die Wurzeln der Bäume

Die Engerlinge sind es auch, die an den Wurzeln meist mehr Schäden anrichten als die Käfer. „Bei starkem Massenauftreten ist es so, dass Maikäfer durch ihre Fresstätigkeit oberirdische Schäden verursachen können. Das heißt, wenn ich empfindliche Kulturen habe, vielleicht noch sehr junge, kleine Bäume oder empfindliche Pflanzen bzw. Gemüsebeete, in denen ich Vorkulturen bereits anziehe, dann ist es gut, diese mit Netzen abzudecken“, rät die fachliche Leiterin von „Natur im Garten“, Katja Batakovic.

Maikäfer wurden früher gegessen

Bei größeren Bäumen sind die abgefressenen Blätter nicht so ein Problem, denn diese wachsen einfach nach. Gerne heimgesucht werden gewisse Weinlagen im Weinviertel und am Wagram. Schäden wurden laut Landwirtschaftskammer bislang aber nur vereinzelt aus dem Weinbau und der Forstwirtschaft gemeldet, aus Acker- und Obstbau noch keine.

Interessant ist übrigens, „dass die Käfer früher zu Suppen verkocht oder auch mit Zucker kandiert wurden. Heute stehen die Maikäfer eher auf dem Speiseplan der Vögel, Igel, Fledermäuse oder auch Eulen“, so Erich Steiner. Von einem Chemieeinsatz gegen die Maikäfer raten die Experten dringend ab, weil damit auch viele andere Insekten getötet würden. In vier bis sieben Wochen sei das Naturschauspiel ohnehin vorbei.

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