Der Zirkus im Zeichen des Umschwungs

Der Zirkus wird heuer 250 Jahre alt. Was mit Reitvorführungen begann, wurde nach und nach etwa mit Akrobaten und Tieren ergänzt. Auch in Niederösterreich hat der Zirkus Tradition: Seit 29 Jahren tourt der „Circus Pikard“ durchs Land.

Der „Circus Pikard“ ist heute der einzige niederösterreichische Zirkus, neben ihm gibt es in Österreich noch einen weiteren. „In den 90er Jahren gab es noch über zehn. Mittlerweile sind auch viele ausländische Betriebe in Österreich unterwegs und wir haben es aus einem einzigen Grund geschafft, uns zu etablieren: unser Stammpublikum“, sagte der 31-jährige Zirkusdirektor Alexander Schneller gegenüber noe.ORF.at.

Zirkus Pikard

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Zirkus als Familienunternehmen

Die Familiengeschichte reicht weit zurück: Begonnen hat alles, als sich die beiden Zirkusfamilien Schneller und Picard durch eine Hochzeit vereinten. Seither führen sie die Tradition unter dem Namen „Circus Pikard“ weiter. „Es war so dass mein Vater 2004 unerwartet gestorben ist, da war ich erst 17 Jahre alt. Da hat meine Mutter zunächst den Betrieb weiter geführt und als ich dann 25 wurde, durfte ich sozusagen ran und war Österreichs jüngster Zirkusdirektor. Es ist eine enorme Verantwortung“, so Schneller.

Auch seine Schwester Romana Schneller ist mit dem Zirkus groß geworden und nach wie vor im Familienbetrieb tätig. „Zirkus ist einfach toll. Es ist wunderschön im Zirkus aufzutreten und den Leuten Freude zu bereiten“, so Ilona Schneller.

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„Shows sind jetzt viel schneller“

Während einige Kunststücke, wie beispielsweise Jonglieren, Luft-Akrobatik oder Balancieren am Seil, über die Jahrzehnte gleich geblieben sind, hat sich manches in der Zirkusszene verändert, sagte Schneller. „Was sich definitiv geändert hat, es muss schneller gehen. Im Vergleich zu den 90ern sind unsere Shows jetzt viel schneller mit fließenden Übergängen“, so der Zirkusdirektor.

Auch die Tiere werden weniger, seit 2005 herrscht in Österreich ein generelles Wildtierverbot im Zirkus. Alexander und seine Familie treten in der neuen Saison mit Ponys und Hunden auf. „Wir sind der Meinung, den Tieren geht es gut. Wir tun alles dafür, sie sind tierärztlich kontrolliert und haben alle Impfungen“, sagt der 31-Jährige.

„Darfs a bisserl mehr sein?“

Bis Ende April tourt der „Circus Pikard“ noch in Baden. Rund 50 Städte stehen heuer am Tournee-Plan

2019: Zirkus feiert 30-jähriges Bestehen

Unter dem Motto „Darfs a bisserl mehr sein?“ ist die Zirkusfamilie seit Kurzem auf Tournee, derzeit gastiert sie in Baden. Rund 25 Städte in Niederösterreich stehen heuer am Tournee-Plan, dafür ist die Zirkusfamilie neun Monate unterwegs. Bereits jetzt wird schon am Programm für 2019 gearbeitet. Zum 30-jährigen Jubiläum verspricht Alexander Schneller ein außergewöhnliches Programm mit altbekannten Gesichtern.

Martina Gerlitz, noe.ORF.at

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