Land steigt aus Franken-Krediten aus

Laut Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) steigt das Land bis 2023 aus den Franken-Krediten aus. Der Grund dafür sei der günstige Wechselkurs. Zwei Tranchen im Wert von 180 Millionen Euro wurden im Februar bereits umgewandelt.

Franken-Kredite galten lange Zeit als lukratives Geschäft - nicht nur für Errichter von Einfamilienhäusern, sondern auch für das Land Niederösterreich. 1998 nahm das Land den ersten Kredit in der Höhe von 400 Millionen Euro Schweizer Franken auf. Durch mehrere kleinere Tranchen stieg die Summe über die Jahre an. Der Höhepunkt sei laut Land im Jahr 2010 erreicht worden - mit einem Gesamtvolumen von 1,48 Milliarden Schweizer Franken. Danach habe das Land keine Fremdwährungskredite mehr aufgenommen, auch weil sich der Wechselkurs negativ entwickelte.

Anfang 2018 startete das Land dann den schrittweisen Ausstieg aus dem Geschäft mit den Franken-Krediten. „Zur Zeit haben wir einen sehr guten Wechselkurs, wodurch wir auch einen finanziellen Vorteil lukriieren können“, erklärte Schleritzko. Im Februar wurden 110 Millionen Schweizer Franken konvertiert, im April waren es 100 Millionen Franken.

Schleritzko: „Risiko schrittweise minimieren“

Dieser Weg soll nun - je nach Wechselkurs - fortgesetzt werden. Analysten gehen jedenfalls davon aus, dass der Kurs für das Land noch günstiger wird, „deshalb erfolgt der Ausstieg sukzessive und nicht mit einem Schlag. Für uns geht es darum, das Risiko zu minimieren“, betonte Schleritzko. Spätestens 2023 soll der Ausstieg jedoch abgeschlossen sein.

In den vergangenen Jahren konnte das Land zwar mehrmals laufende Franken-Kredite, die - bei schlechtem Wechselkurs - eigentlich schon zurückgezahlt hätten werden müssen, verlängern. Dennoch mussten in dieser Zeit weiterhin Zinsen bezahlt werden. Außerdem gab es immer wieder Kritik, dass mit dem Fremdwährungskrediten Geld verspekuliert werde. Schleritzko konterte: „Aus unserer Sicht waren die Kredite ein finanzieller Vorteil, aktuell von 30 Millionen Euro, insofern war es für uns ein positives Geschäft.“

Neue Fremdwährungskredite wird es aber laut Schleritzko definitiv nicht mehr geben. Das verbietet auch ein Beschluss des Landtages aus dem Jahr 2014. Dieser sieht eine risikoaverse Finanzgebarung vor, Landesgeld muss demnach künftig risikoarm angelegt werden.

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