87 neue Windräder: Kritik an Förderung

In Niederösterreich werden in den nächsten vier Jahren 87 neue Windräder errichtet. Möglich ist das durch eine „kleine“ Novelle des Ökostromgesetzes. Diese Novelle ist aber nicht ausreichend, kritisiert die Interessensgemeinschaft Windkraft.

Die neuen 87 Windräder können durch Mittel aus der „kleinen“ Ökostromnovelle im Jahr 2017 errichtet werden. Sie beinhaltet das jährliche Förderkontingent. Bundesweit wird damit die Errichtung von 148 Windkraftwerken mit einer Leistung von knapp 500 Megawatt möglich.

87 dieser Windkraftanlagen werden in Niederösterreich errichtet. „Ein weiterer Ausbau von erneuerbarer Energie bedeutet Wertschöpfung in den Regionen. Damit wird Strom aus fossilen Quellen und Atomkraft in Europa weiter zurückgedrängt“, erklärt der für Energie zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).

Investitionsvolumen: 460 Millionen Euro

Die neuen Windräder werden ein Investitionsvolumen von mehr als 460 Millionen Euro auslösen. Sie bringen Strom für 185.000 Haushalte und sparen so viel CO2 ein, wie 175.000 Pkw ausstoßen. 130 Millionen Euro Wertschöpfung entstehen bei der Errichtung der Anlagen. Dabei werden 1.680 Personen beschäftigt sein. 15 Millionen Euro werden die Windräder drüber hinaus durch Wartung und Betrieb Jahr für Jahr nach Niederösterreich bringen und 150 Menschen einen Dauerarbeitsplatz bieten, berichtet die IG Windkraft in einer Aussendung.

Von den 87 Windrädern sind 55 im Bezirk Gänserndorf geplant. 25 Windkraftanlagen werden in Bruck an der Leitha errichtet, sieben Anlagen im Bezirk Korneuburg. Das in Ernstbrunn (Bezirk Korneuburg) ansässige Unternehmen Windkraft Simonsfeld kann durch die Ökostromnovelle nun 16 Windkraftwerke in den kommenden Jahren bauen. In Summe wird der Weinviertler Windkraftbetreiber in den nächsten vier Jahren 27 Windkraftanlagen errichten.

Kritik an langen Wartezeiten

An der Situation der Windbranche in Österreich hat sich dennoch nur wenig geändert. Noch immer hängen 200 fertig genehmigte Projekte mit 650 Megawatt in der Warteschleife - und zwar nach derzeitigem Stand bis zum Jahr 2023. Zwei Drittel dieser Projekte sind in Niederösterreich vorgesehen.

„So befinden sich etwa vier Windkraftanlagen für unseren Windpark Dürnkrut (Bezirk Gänserndorf) nach wie vor in der Warteschleife“, berichtet der Vorstand der Windkraft Simonsfeld AG, Martin Steininger. Es sei unverständlich, dass hunderte bewilligte Windkraftwerke jahrelang auf Einspeiseverträge warten müssten.

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