Schuss vor Schule: Amoklauf geplant

Der Grundwehrdiener, der am Mittwoch einen Schüler des Bundesschulzentrums Mistelbach angeschossen hat, soll einen Amoklauf geplant haben. Laut Staatsanwaltschaft soll er einen großen Vorrat an Munition bei sich gehabt haben.

„Der Verdächtige ist von der Polizei befragt worden. Er ist geständig und gibt an, einen sogenannten Amoklauf wie in Schulen in den USA vorgekommen geplant zu haben“, sagte Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, am Freitag gegenüber noe.ORF.at und bestätigte einen Bericht der APA. Wegen Versagens der Waffe aufgrund einer Hemmung habe der 18-Jährige die Flinte aber weggeworfen und sei davongelaufen, so Köhl.

Schütze hatte mehr Munition in Tasche

„Nach dem bisherigen Erhebungsstand hat die Waffe nach der ersten Schussabgabe versagt, sodass der Beschuldigte die Waffe und eine Tasche, in der er die Munition mitgeführt hat, weggeworfen hat und geflüchtet ist.“ Der Schütze soll einen großen Vorrat an Munition bei sich gehabt haben. Laut Köhl wurden 25 Patronen sichergestellt.

Schrotflinte

LPD NÖ

Mit dieser Schrotflinte dürfte der 18-Jährige einen Amoklauf geplant haben. Weil die Waffe versagte, warf er sie weg.

Die Staatsanwaltschaft führt gegen den jungen Erwachsenen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des versuchten Mordes. Der 18-jährige Grundwehrdiener aus dem Weinviertel war am Mittwochabend festgenommen worden und wurde laut Polizei am Donnerstag in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert. Am Freitag wurde die U-Haft über den 18-Jährigen verhängt.

Der junge Mann soll vor dem Bundesschulzentrum in Mistelbach mit einem Schrotgewehr auf einen 19-jährigen Schüler geschossen und diesen schwer verletzt haben. Köhl bestätigte Medienberichte, dass er dabei einen Trenchcoat trug. „Das ist richtig, er hat sich extra eine besondere Bekleidung für das Attentat beschafft.“

Polizei wertet Datenträger und Computer aus

Im Anschluss an die Schussabgabe flüchtete der Schütze, ehe er sich am Mittwochabend in Wien stellte. Wie die Tageszeitung „Kurier“ berichtete, habe der Verdächtige die Tat angekündigt und seiner Mutter geschrieben, dass er sich an zwei Burschen rächen wolle - mehr dazu in Motiv für Schussabgabe weiter rätselhaft (noe.ORF.at; 11.5.2018). Zum Motiv gibt es derzeit aber noch keine Bestätigung der Ermittler.

Spezialisten der Polizei überprüfen nun, ob der Grundwehrdiener konkrete Amokszenarien vor Augen hatte. „Die Polizei hat in der Wohnung des Beschuldigten diverse Datenträger und Computer sichergestellt. Ob er sich dort Vorbilder für diesen Amoklauf gesucht hat, ist noch Gegenstand der Auswertung“, so Köhl.

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