Direktoren über Amokpläne „tief schockiert“

Nachdem bekanntwurde, dass ein 18-Jähriger offenbar einen Amoklauf beim Bundesschulzentrum Mistelbach geplant hatte, sitzt der Schock tief. Am Freitag wurden sämtliche Schüler nach Hause geschickt. Man sei „tief betroffen“, heißt es.

Die drei Direktoren des Bundesschulzentrums Mistelbach zeigten sich am Freitagvormittag „tief schockiert“ über den aktuellen Ermittlungsstand, wonach der 18-jährige Verdächtige, der am Mittwoch auf einen Schüler der Schule geschossen hatte, offenbar einen Amoklauf geplant hatte. „Das Bundesschulzentrum dürfte am Mittwochnachmittag nur knapp einem größeren Anschlag entgangen sein“, hieß es in einer Aussendung.

Eltern und Schüler per Mail informiert

Auch Eltern und Schüler wurden am Freitag per Mail über den aktuellen Ermittlungsstand informiert. „Ursprünglich war man - tragisch genug - von einer gezielt geplanten Einzeltat ausgegangen. Nun steht fest, dass am Mittwoch nachweislich ein größerer Anschlag auf möglichst viele Menschen beim Verlassen des Schulgebäudes geplant war“, heißt es in dem Schreiben der Schule.

Bundesschulzentrum Mistelbach

ORF / Rohrhofer

Die Direktoren selbst wurden am Freitagvormittag von der Staatsanwaltschaft und der Landespolizeidirektion über die aktuellen Erkenntnisse informiert. Daraufhin habe man sich entschieden, sofort mit Informationen an die Öffentlichkeit zu gehen, damit keine Gerüchte kursieren, sagte Direktorin Isabella Zins im Gespräch mit noe.ORF.at. Das Gerücht über einen möglichen geplanten Amoklauf habe es bereits gestern gegeben, sagt sie. „Wir hätten gehofft, dass sich dieses Gerücht nicht bestätigt.“

Schüler wurden nach Hause geschickt

In dem Bundesschulzentrum Mistelbach sind fünf höhere Schulen zusammengefasst. An einer der Schulen lief am Freitag die Matura planmäßig ab. Die Maturanten hätten „zum Glück in der Früh den aktuellen Stand noch nicht gekannt“, sagt Zins. An einer Schule gab es am Freitag einen schulautonomen freien Tag. Alle anderen Schülerinnen und Schüler wurden am Vormittag informiert und heimgeschickt, so Zins.

In der Aussendung hielten die drei Direktoren auch fest, dass die Tat nach derzeitigem Ermittlungsstand „keinen schulischen Zusammenhang“ habe und es „keinerlei Vorzeichen oder Ankündigungen im Umfeld der Schule“ gegeben habe. „Der mutmaßliche Einzeltäter war zwar vor Jahren ein Semester lang Schüler einer der Schulen. Es gab damals aber keine besonderen Vorfälle, und das Ausscheiden von der Schule erfolgte freiwillig“, wurde mitgeteilt. Das Opfer sei „zufällig gewählt“.

Schrotflinte

LPD NÖ

Mit dieser Schrotflinte soll der Grundwehrdiener einen Amoklauf geplant gehabt haben, die Waffe versagte aber.

Im Gespräch mit noe.ORF.at betonte Direktorin Isabella Zins auch, dass jeder Schüler, der eine psychologische Betreuung brauche, diese auch bekäme. Schon am Mittwochnachmittag war ein Kriseninterventionsteam im Einsatz.

Schütze plante offenbar einen Amoklauf

Die Staatsanwaltschaft Korneuburg bestätigte am Freitag, dass der mutmaßliche Schütze, ein 18-jähriger Grundwehrdiener, offenbar einen Amoklauf geplant hatte. Er soll sich mit 25 Schuss Munition auf den Weg zur Schule gemacht haben. Weil die Waffe versagte, dürfte er nach der ersten Schussabgabe davongelaufen sein - mehr dazu in Schuss vor Schule: Amoklauf geplant (noe.ORF.at; 11.5.2018).

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