Nach Mord in Asylheim: Diskussion um Betreuung

Nach dem tragischen Vorfall in der Flüchtlingsunterkunft in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) haben sich nun Gemeinde, Flüchtlingsbetreuer und Polizei zu einem Gespräch getroffen. Im Fokus stand die Betreuungssituation vor Ort.

Da die Gemeinde nicht direkt in die Abwicklung der Flüchtlingsbetreuung eingebunden ist, soll es in Zukunft einen „verbesserten, laufenden Informationsaustausch“ zwischen den Betreuern und der Gemeinde geben, sagte Bürgermeister Johann Zeiner (ÖVP) gegenüber noe.ORF.at.

Nachdem ein Nigerianer einen Asylwerber aus Bangladesch in der Asylunterkunft erschlagen haben soll, lud Zeiner am Montag zu einem Gespräch im Rathaus in Maria Enzersdorf, „um mit allen Beteiligten die Situation und Umstände zu erörtern“, so der Bürgermeister. Auch soll mit möglichen Maßnahmen die Unsicherheit bei den Bewohnern genommen werden, sagte Zeiner.

Forderung nach verstärktem Streifendienst

Im Rahmen des Informationsgesprächs forderte er ebenso, dass die Polizei ihren Streifendienst rund um das angrenzende Freizeitgelände intensivieren soll. Denn dort soll jener mutmaßliche Täter nach dem Mord mit einem Stahlmeißel nach Kindern geworfen haben - mehr dazu in Maria Enzersdorf: Mord in Asylunterkunft (noe.ORF.at; 4.5.2018).

Zeiner forderte zusätzlich von Bund und Land, dass Asylwerber ausgewogener untergebracht werden, „um somit die Zahl in Maria Enzersdorf zu reduzieren“. Derzeit gebe es in jener Asylunterkunft 50 Plätze für Personen mit erhöhtem medizinischem Bedarf sowie 50 Plätze für deren Angehörige, hieß es in einer Aussendung der Gemeinde. Auch seien derzeit 20 minderjährige Flüchtlinge dort untergebracht.

Gespräch zwischen Land und Betreuern

Wenige Tage zuvor fand bereits ein Gespräch zwischen den Betreuern und der zuständigen Abteilung im Land statt. Auf Nachfrage von noe.ORF.at stand hier ebenfalls die Betreuungssituation im Mittelpunkt. Demnach soll dem Land ein Konzept für eine intensivere Betreuung für Menschen mit erhöhtem medizinischem Bedarf vorgelegt worden sein. Im Büro des zuständigen Landesrats Gottfried Waldhäusl (FPÖ) hieß es, dass es bisher noch kein Ergebnis gebe und zügig nach einer Lösung gesucht werde.

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